Obwohl Apple das iPhone schon lange auch über China Mobile in den Verkauf bringen will, zeichnet sich noch kein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen ab. Als jüngste Hürde nennt Analyst Shaw Wu von Sterne Agee die Forderung des weltgrößten Mobilfunkanbieters nach einer Umsatzbeteiligung. Branchenquellen zufolge will China Mobile das iPhone nur ins Programm nehmen, wenn es zugleich an den App-Store-Umsätzen partizipieren kann. Apple aber hat offenbar nicht vor, auch nur einen einzigen Cent abzugeben.
Schon seit 2008 sind die beiden Unternehmen im Gespräch und können doch keine konkreten Ergebnisse vorweisen. Auch mehrere Treffen des früheren Apple-CEOs Steve Jobs mit Wang Jianzhou, dem Chairman von China Mobile, brachte die Verhandlungen offenbar nicht weiter. „Ich habe Steve Jobs bereits mehrmals getroffen, aber wir konnten noch keine Einigung erzielen“, erklärte Wang im August 2011. „Ich kann nur sagen, dass es der gemeinsame Wunsch von China Mobile und Apple ist, so bald wie möglich zu einer Vereinbarung zu kommen.“
Auch der neue Apple-Chef Tim Cook ließ sich in diesem Jahr bei einem China-Besuch in der Zentrale von China Mobile sehen. Bei einer Einigung könnte Apple auf erhebliche zusätzliche Umsätze hoffen. China Mobile verfügt über 630 Millionen Kunden. Der konkurrierende Netzbetreiber China Unicom führt zwar das iPhone, kann aber nur 189 Millionen Kunden vorweisen.
Auch im Netz von China Mobile nutzen angeblich über 10 Millionen Teilnehmer bereits entsperrte iPhones, obwohl sie damit nicht den aktuellen 3G-Mobilfunkstandard, sondern nur 2G sowie WLAN einsetzen können. Wenn sich Apple und China Mobile einigen, wird es voraussichtlich um ein iPhone gehen, das zum chinesischen Standard 4G TD LTE kompatibel ist. Wang Jianzhou hatte bereits im September erklärt, er würde gerne ein iPhone ins Programm nehmen, wenn Apple ein dazu kompatibles Gerät produziert. Apple hätte damit die Chance, seinen Smartphone-Marktanteil in China zu verdoppeln.
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