Mozilla hat eine erste Beta von Firefox 9 freigegeben. Sie steht ab sofort für Windows, Mac OS X und Linux zum Herunterladen bereit. Die Final wird laut Zeitplan am 20. Dezember erscheinen.
Firefox 9 bringt vor allem Verbesserungen unter der Haube, die für Endanwender nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Wichtigste Neuerung ist die Einführung einer Technik namens Typinferenz (TI), durch die die JavaScript-Performance deutlich steigen soll.
Wie Entwickler Brian Bondy in einem Blogeintrag erklärt, generiert Firefox‘ JavaScript-Engine SpiderMonkey jetzt automatisch Typinformationen zu JavaScript-Applikationen, indem sie den Programmcode analysiert und die Werttypen während der Ausführung überwacht. Diese Typinformationen werden anschließend bei der Just-in-time-Kompilierung (JIT) verwendet, um effizienteren Code zu erstellen. Der in Firefox 9 integrierte JIT-Compiler wurde so modifiziert, dass er diese Typinformationen nutzen kann. Der neue Kompilierungsmodus, den Firefox 9 standardmäßig einsetzt, steigert die Leistung des Browsers in Benchmarks wie Kraken oder V8 laut Bondy um über 30 Prozent und beschleunigt Seiten mit vielen JavaScript-Inhalten deutlich.
Während in statisch typisierten Sprachen der Typ einer jeden Funktion und Variable vom Programmierer festgelegt werden muss, geschieht die Typzuweisung bei JavaScript zur Laufzeit. Darunter leidet allerdings die Leistung. Mit Typinferenz will Mozilla diesen Nachteil ausgleichen. Weitere Informationen zu der Technik finden sich in dem technischen Aufsatz „Fast and Precise Hybrid Type Inference for JavaScript“ (PDF).
Außer der JavaScript-Performance haben die Firefox-Entwickler auch den Support von Mac OS X 10.7 Lion optimiert. Die Beta integriert sich dank neugestalteter Toolbar und Symbolen optisch besser in das aktuelle Apple-Betriebssystem. Sie unterstützt jetzt auch Zweifinger-Wischgesten für die Navigation und erleichtert die Nutzung mehrerer Monitore.
JavaScript-Entwickler können dank „Do Not Track JavaScript Detection“ ab sofort erkennen, wenn Anwender die Privatsphärefunktionen Do not track nutzen. Sie soll verhindern, dass Websites Nutzeraktivitäten verfolgen. Ebenfalls neu ist Support für Chunked XHR, wodurch Websites Daten, die Teil eines großen XHR-Downloads sind, noch während des Herunterladens empfangen können. Das soll Entwicklern dabei helfen, Sites und Webapplikationen zu beschleunigen.
Schließlich beseitigt die Beta noch einige Stabilitätsprobleme. Eine Liste aller Neuerungen ist in den Release Notes enthalten.
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