Bei einer internen Veranstaltung hat Logitech-CEO Guerrino De Luca die Settop-Box Revue für Google TV als einen „Fehler gigantischen Ausmaßes“ bezeichnet. Gegenüber Investoren sagte er, das Unternehmen habe „die Logitech-Revue-Saga zu einem Ende gebracht“. Wie The Verge berichtet, will der Hersteller das Produkt in diesem Quartal auslaufen lassen. De Luca zufolge gibt es „keine Pläne, eine andere Box einzuführen, die Revue ersetzt“.
De Luca legte dem Bericht zufolge nahe, dass Google TV bei seiner Einführung weit von seiner Marktreife entfernt gewesen sei. Der Internetkonzern habe gedacht, er würde das Fernsehen aus dem Stegreif revolutionieren, urteilte De Luca.
Logitech Revue habe das Unternehmen „deutlich über 100 Millionen Dollar“ gekostet, zitiert The Verge den CEO. De Luca sieht demnach zwar eine Zukunft für Googles Ansatz, aber erst für „ein Enkelkind von Google TV“. Die hohen Verluste hatten seinem Vorgänger Gerald P. Quindlen im August den Job gekostet.
Anfang August hatten die Schweizer ihr Ergebnis für das erste Quartal des Finanzjahrs 2012 veröffentlicht. Sie verbuchten einen operativen Verlust von 45 Millionen Dollar, den sie vorrangig auf die schlechten Verkaufszahlen von Revue zurückführten. „Obwohl wir den Verkaufspreis auf 249 Dollar gesenkt haben, hatte das kaum einen Einfluss auf die Akzeptanz beim Kunden“, hieß es vonseiten des Unternehmens. Allem Anschein nach wurden nicht nur wenige Geräte verkauft, sondern auch viele zurückgegeben.
Google TV soll indes Anfang 2012 auch in Europa starten. Das kündigte Aufsichtsratschef Eric Schmidt Ende August an. In einer Keynote beim MediaGuardian Edinburgh International TV Festival führte er vor führenden Vertretern der TV-Branche aus, wie er sich die Zukunft des Fernsehens vorstellt. Seither ist es aber ruhig geworden um die Plattform. Auch das erwartete Software-Update ist bisher ausgeblieben. Ende Oktober kündigte Google jedoch in einem Blogeintrag an, dass es Anfang November für Sony-Geräte und später auch für Logitechs Revue ausgerollt wird. In den kommenden Monaten sollen weitere Updates und neue Dienste folgen.
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