Mit seinem 4,7-Zoll-Display bringt HTC das derzeit größte Windows-Phone auf den Markt. Optisch erinnert es an seinen kleinen Bruder Sensation mit Android-Betriebssystem und technisch setzt es Maßstäbe – allerdings nur im Vergleich zu anderen Geräten mit Windows-Betriebssystem. Gegenüber Android und den anderen Betriebssystemen muss das Titan aufgrund der starken Einschränkungen von Microsoft durchaus Federn lassen. ZDNet hat das Smartphone, das ab sofort zu Preisen von circa 530 Euro ohne Vertrag angeboten wird, ausführlich getestet.
Design
Verarbeitung und Materialauswahl des Titan sind hervorragend, wodurch das große Windows-Handy extrem hochwertig wirkt. Das dominierende Element auf der Oberseite ist der 4,7 Zoll große LC-Bildschirm. Das Display des Titan ist damit fast schon so groß wie ein komplettes iPhone. Zur Darstellung von Inhalten steht eine circa 1,6 mal größere Fläche als beim Apple-Smartphone zur Verfügung. Beim Surfen oder beim Betrachten von Videos muss man das Gerät nicht so nahe vor die Augen halten und kann eine entspanntere Haltung einnehmen. Aber es ist auch so groß, dass der Durchschnittsnutzer mit seinem Daumen kaum noch die entferntesten Winkel des Touchscreen-Displays erreichen kann. Wer auf eine Schaltfläche in der oberen linken Ecke zugreifen will, während er das Gerät in der rechten Hand hält, muss die andere Hand zur Hilfe nehmen oder umständlich umgreifen. Letztlich ist es wohl Geschmackssache, ob man diesen Kompromiss eingehen möchte. Um so mehr gilt bei diesem Handy: unbedingt selbst in die Hand nehmen und ausprobieren, bevor man es kauft.
Unterhalb des Displays befinden sich die drei Windows-typischen Soft-Touch-Tasten für Zurück, Home und Suche, oberhalb trägt das Titan das HTC-Logo in silbernen Lettern sowie die frontseitige Kamera, die nötige Sensorik für Umgebungshelligkeit und Annäherung sowie der Lautsprecher. Um das eigentliche Display-Panel gibt es auf allen Seiten einen vergleichsweise dünnen Rahmen. Links und rechts sind es gerade einmal 4 Millimeter, unten sind es 1,6 Zentimeter und oben 1,3 Zentimeter. Damit wirkt das Gerät trotz seiner großen Abmessungen von 7 mal 14,2 Zentimetern doch noch relativ schlank. Dazu passt auch die Bauhöhe von gerade einmal 10 Millimetern. Lediglich die Linse der Kamera steht weitere 2 Millimeter vor.
Um das Touchpanel aus gehärtetem Glas zieht sich ein dünner Rahmen aus Kunststoff und hier hört das eigentliche Handy auch schon auf. Der Metallrand außerhalb gehört schon zur Rückschale. Denn wie beim Android-Flaggschiff Sensation des gleichen Herstellers sitzt nicht einfach ein simpler Akkudeckel auf der Rückseite. Das komplette Gehäuse zieht sich einmal um das Gerät – und schließt auf der Vorderseite ab. Beim Öffnen des Smartphones durch Drücken einer Taste auf der Unterseite klappt das Titan komplett auseinander. Damit wirkt es extrem stabil. Dazu trägt auch das vergleichsweise hohe Gewicht von 162 Gramm inklusive Akku und SIM-Karte seinen Teil bei.
Die Rückseite ist fast vollständig aus schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt. Unten gibt es einen etwa drei Zentimeter breiten Streifen aus schwarzem, gummierten Kunststoff, oben einen, der einen guten halben Zentimeter breit ist. Der Grund: Dahinter verbergen sich die zahlreichen Antennen, denn durch Metall geht die Funkstrahlung nicht durch. Zentriert findet man das HTC-Logo ins Metall gefräst. Oben in der Mitte wölbt sich das Aluminium etwas nach vorne, um eine Aussparung für die Linse der 8-Megapixel-Kamera freizugeben. Das sieht nicht schlecht aus, bringt aber zwei Nachteile mit sich: Erstens sammelt sich hier Schmutz an. Das sieht unschön aus, lässt sich aber durch Öffnen des Gehäuses sehr gut reinigen. Gravierender ist, dass das vorstehende Metall schnell einmal irgendwo hängenbleibt und man sich so leicht Kratzer einfängt.
Auf der linken Geräteseite befindet sich im unteren Bereich die Micro-USB-Buchse zum Laden des Akkus sowie zum Übertragen von Daten – für letzteres ist bei Windows Phone allerdings eine spezielle Software nötig. Direkten Zugriff auf Fotos, Dateien und Musik gibt es hier nicht. Ganz oben teilen sich die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse sowie der gut erreichbare Ein-Aus-Taster den Platz. Auf der rechten Seite befindet sich ein langer, schmaler Wippschalter zur Regelung der Lautstärke. Er ist etwas schwer zu ertasten und hat keinen eindeutigen Druckpunkt. Das macht es zumindest am Anfang etwas schwer, beim Telefonieren die Lautstärke nachzuregeln. Im unteren Drittel der rechten Seite hat ein zweistufiger Auslöser für die Kamera seinen Platz gefunden. Er weckt bei längerem Tastendruck das Handy aus dem Standby und startet die Kamera-App. Ganz unten sitzen nur der versenkte Taster zum Entriegeln des Gehäuses – sowie das Mikrofon hinter einem kleinen Loch im Metallgehäuse.
Ausstattung
In diesem Punkt sieht es für das Titan schon nicht mehr ganz so gut aus. Nicht, dass die verbauten Komponenten schlecht wären – aber sie sind einfach nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Das fängt beim Display an. Mit 4,7 Zoll ist es zwar gigantisch groß, aber die Auflösung von 800 mal 480 Pixeln passt da nicht wirklich optimal dazu. Apple hat seinem iPhone 4 schon vor über einem Jahr 960 mal 640 Bildpunkte spendiert, und das bei einer deutlich kleineren Bilddiagonale. Das Ergebnis ist eine deutlich schärfere Darstellung. HTC verbaut bei seinem Android-Flaggschiff Sensation ein kleineres Display (4,3 Zoll) mit höherer Auflösung (960 mal 540 Pixel). Und Samsung hat kürzlich gar das Galaxy Nexus vorgestellt, das bei nahezu gleich großer Anzeige (4,65 Zoll) ein HD-Display mit 1280 mal 720 Pixeln mitbringt. Schuld an der nicht zeitgemäßen Auflösung ist wohl Microsoft – denn das Windows-Phone-7-Betriebssystem unterstüzt nur diese Pixelzahl.
Im Inneren arbeitet ein flotter 1,5-GHz-Prozessor – so schnell ist kaum eine CPU. Er hat aber nur einen Rechenkern, während andere, teils sogar deutlich günstigere Smartphones mit einem insgesamt flotteren und aufgrund der etwas niedrigeren Taktrate energiesparenden Dual-Core-Prozessor ausgestattet sind. Das Titan bietet 512 MByte Arbeitsspeicher, das HTC Sensation 768 MByte, das Samsung Galaxy S2 sogar 1 GByte. Das ist alles grundsätzlich nicht schlecht, aber eben nicht so gut wie bei den Konkurrenten, die schon länger auf dem Markt und über 100 Euro günstiger sind. Nur in der Windows-Welt setzt das Titan neue Rekorde, und das lässt sich HTC entsprechend teuer bezahlen.
Ansonsten findet man alles, was ein aktuelles Top-Smartphone eben ausmacht – aber auch nicht mehr. Es gibt GPS, Quad-Band-GSM und UMTS mit HSPA für Downloads mit 14,4 MBit/s, WLAN nach dem aktuellen n-Standard sowie Bluetooth 2.1. Aber neuere Techniken wie HSPA mit 21 MBit/s, Bluetooth 3.0 oder gar 4.0 oder NFC sucht man vergebens.
Auch darüber hinaus bietet das HTC einiges, aber alles ist letztlich eben nur gehobener Standard. Die Kamera hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und nimmt Videos im HD-ready-Format (720p) auf, und für Aufnahmen in dunklen Umgebungen steht ihr ein Doppel-LED-Fotolicht zur Seite. Der interne Speicher beträgt 16 GByte, eine Möglichkeit der Erweiterung durch eine microSD-Karte besteht nicht – auch hier schiebt Microsoft den Riegel vor. Und dem Nutzer stehen nur knapp 13 GByte für eigene Daten zur Verfügung.
Dafür gehört das Titan zu den ersten Smartphones mit Windows Phone 7.5 alias Mango. Das überarbeitete Windows-Handy-Betriebssystem unterscheidet sich optisch zwar kaum von seinem Vorgänger, bringt aber einige Verbesserungen mit – darunter den Internet Explorer 9, der nun bei der Darstellung von umfangreichen Webseiten so flott ist wie die Browser von iPhone oder Android. Außerdem unterstützt das neue Handy-Windows Multitasking, eine Panorama-Funktion bei der Kamera und einen gemeinsamen Posteingang. Das alles ist gut, aber auch nicht besser als bei der Konkurrenz.
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