Münchener Unternehmen stellt weltweit erste Nano-SIM-Karte vor

Die Münchener Firma Giesecke & Devrient (G&D) hat eine SIM-Karte entwickelt, die rund ein Drittel kleiner ist als eine Micro-SIM-Card. Dank der sogenannten Nano-SIM-Karte sollen Gerätehersteller noch schlankere Smartphones bauen können. Die Neuentwicklung könnte schon nächstes Jahr in ersten Mobilgeräten zum Einsatz kommen, heißt es in einer Mitteilung.

Die Nano-SIM-Karte misst 1,2 mal 0,9 Zentimeter. Ihre Dicke wurde im Vergleich zur Micro-SIM um etwa 15 Prozent reduziert, was G&D als enorme technische Herausforderung bezeichnet. Gegenüber der immer noch am weitesten verbreiteten Mini-SIM-Card beträgt der Größenunterschied laut G&D sogar rund 60 Prozent.


Größenvergleich zwischen einer Standard-SIM-Karte und einer Micro-SIM-Karte (Bild: Donald Bell, News.com).

Durch die geringeren Ausmaße der Karte haben Gerätehersteller mehr Spielraum, um andere Komponenten auf dem sehr begrenzten Platz einer Smartphone-Platine unterzubringen. Beispielsweise könnten sie so mehr Speicher oder einen größeren Akku verbauen. Auch die Fertigung kleinerer und dünnerer Geräte wird dadurch vereinfacht.

G&D hat bereits Testmuster seiner Nano-SIM-Karte an verschiedene Mobilfunk-Netzbetreiber verteilt. Die Standardisierung des neuen Kartenformats werde voraussichtlich Ende des Jahres durch das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) erfolgen, erklärte das Unternehmen.

Eine Adapterlösung soll Rückwärtskompatibilität mit älteren Geräten sicherstellen. Auf diese Weise könnte sich die Nano-SIM-Karte mit allen gängigen mobilen Endgeräten nutzen lassen.

„Die Erfindung der SIM-Karte markiert einen Meilenstein in der Geschichte von G&D. Mit der Nano-SIM haben wir gezeigt, wie man diese Entwicklung weiter perfektionieren kann“, sagte Axel Deininger, Leiter der Division Secure Devices bei G&D. Die Neuentwicklung wird erstmals auf der Fachmesse „Cartes & IDentification 2011“ zu sehen sein, die vom 15. bis 17. November im Paris stattfindet.

Apple hatte dem ETSI schon im Mai Pläne vorgelegt, Micro-SIM-Karten weiter zu verkleinern. Das Unternehmen setzt diese aktuell in iPad und iPad 2 sowie im iPhone 4 und iPhone 4S ein. Auch Nokias erstes und einziges MeeGo-Smartphone N9 verwendet eine Micro-SIM-Card.

SIM-Karten (Subscriber Identity Module) können nicht nur Telefonnummern speichern; auf ihnen sind auch Daten hinterlegt, die einen Nutzer als Kunden eines bestimmten Mobilfunknetzes identifizieren. Die Technik erlaubt es, durch den Wechsel der Karte unterschiedliche mobile Geräte mit einem Vertrag und einer Handynummer zu betreiben. Seit Einführung der SIM-Karten wurde ihre Größe zweimal reduziert. Die Mini-SIM-Karte hat eine Kantenlänge von 2,5 mal 1,5 Zentimetern, die Micro-SIM von 1,5 mal 1,2 Zentimetern.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago