Das National Center for Supercomputing Applications (NCSA) der Universität Illinois hat Cray beauftragt, einen Supercomputer für das Projekt „Blue Waters“ zu bauen. Er wird AMDs neuen „Bulldozer“-Chip, einsetzen, und zwar die 16-Kern-CPU „Interlagos“ oder offiziell Opteron 6200.
Blue Waters soll mindestens 235 Einheiten Cray XE6 auf Basis des Opteron 6200 und über 30 Einheiten eines noch nicht erschienenen Cray XK6 umfassen. Dieser enthält Tesla-GPUs von Nvidia; der Supercomputer wird also wie viele seiner Artgenossen auf ein Hybridmodell setzen.
Blue Waters sollte ursprünglich IBMs Prozessorreihe Power7 nutzen. IBM hatte sich aber aus dem Projekt zurückgezogen, da der finanzielle und technische Aufwand für den Petaflops-Rechner alle Erwartungen übersteige. Es musste 30 Millionen Dollar an bereits erhaltenen Zahlungen zurücküberweisen.
Als Verbindungstechnik wird nun Crays Gemini zum Einsatz kommen. Der Speicher soll sich gesamt auf 1,5 Petabyte belaufen, die Speicherbandbreite wird 1 TByte/s betragen. Es sind außerdem bis zu 500 Petabyte an Nearline-Storage vorgesehen. Als Betriebssystem kommt ein hochskalierbares Linux von Cray zusammen mit dessen „CPU/GPU Programming Environment“ zum Einsatz.
Das Projekt Blue Waters war 2006 gestartet. Das ursprünglich bewilligte Budget beträgt 208 Millionen Dollar. Der Computer soll Ende 2012 für eine breite Palette von Anwendungen zum Einsatz kommen – beispielsweise Wettersimulationen, Wettervorhersagen, Kosmologie und die Analyse komplexer biologischer Systeme. Cray will aber schon Anfang 2012 erste wissenschaftliche Projekte bedienen. Der Grund für die Eile ist auch finanzieller Natur: „Blue Waters“ soll etwa 40 Prozent des Umsatzes von Cray im kommenden Jahr ausmachen.
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