Suse hat Version 12.1 seiner offenen Linux-Distribution freigegeben. Es ist nach OpenSuse 11.4 die zweite Version in diesem Jahr. Die Entwickler haben nach eigenen Angaben acht Monate an dem Release gearbeitet. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören Aktualisierungen von KDE, XFCE und LXDE.
Zudem unterstützt OpenSuse 12.1 als erste Linux-Distribution ownCloud – eine freie Software-Suite zum Erstellen einer privaten Cloud. OpenSuse zufolge hat ownCloud zwei Nachteile: Die Installation ist kompliziert, und Dateien stehen nur zur Verfügung, wenn der Nutzer online ist. Abhilfe schafft hier ein Tool namens „Mirall“. Es installiert ownCloud entweder lokal auf dem Computer, auf dem es läuft, oder auf einem FTP-Server.
OpenSuse 12.1 kommt mit Version 3.2 der Gnome-Shell. Seit der Preview in OpenSuse 11.4 haben die Entwickler einige Fehler behoben und kleinere Verbesserungen durchgeführt. Als Standard-Desktopumgebung dient der KDE Plasma Desktop 4.7. An Alternativen stehen XFCE 4.8 und LXDE zur Auswahl. Ebenfalls mitgeliefert werden Firefox 7 und Chromium 17 sowie Thunderbird 7, die Bürosoftware LibreOffice 3.4.2 und das Groupware-Framework Horde 4.
Als Linux-Kernel kommt jetzt Version 3.1 zum Einsatz. Sie bereitet das Betriebssystem darauf vor, in Amazons Cloud-Umgebung EC2 zu laufen. Auf der Hostseite lassen sich aktuelle Virtualisierungstechniken wie Xen 4.1, KVM und VirtualBox einsetzen. Im Virtualisierungs- und Cloud-Repositurium finden sich Werkzeuge, um eigene Cloud-Umgebungen und -Dienste aufzusetzen – neben ownCloud auch Eucalyptus, OpenNebula und OpenStack.
Ebenfalls neu sind das Init-System Systemd und das Btrfs-basierte Werkzeug Snapper. Ersteres startet Dienste parallel und ermöglicht so kürzere Bootzeiten, wie Pro-Linux festhält. Snapper wurde in das Paketmanagement-Tool Zypper integriert. Mit Snapper lassen sich Schnappschüsse des Dateisystems anlegen. Im Fall eines Datenverlusts kann so der frühere Zustand der Festplatte wiederhergestellt werden.
OpenSuse 12.1 steht ab sofort kostenlos zum Download bereit. Neben den 32- und 64-Bit-Download-Varianten gibt es für knapp 60 Euro auch eine Box-Version mit Handbuch und Installationssupport.
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