Brad Garlinghouse verlässt Berichten zufolge AOL, dem er bisher als Präsident für Handel und Applikationen diente. Er sei frustriert wegen der wenig aggressiven Strategie des Konzerns und habe das Gefühl, AOL ordne sich der dieses Jahr gekauften Huffington Post unter, meldet Business Insider unter Berufung auf Quellen. Auch GigaOm bestätigt den Abgang.
AOL hat bisher nicht auf Nachfragen reagiert, und Garlinghouse selbst ist nicht zu erreichen. In einem Tweet hatte er allerdings letzte Woche durchaus Frustration gezeigt: „Wenn die Vertriebsleute das Unternehmen leiten, sind Produktleute nicht so wichtig, und viele von ihnen schalten einfach ab.“
Garlinghouse war 2009 als Präsident für Internet und Mobilkommunikation zu AOL gestoßen. Bekannt wurde er aber durch sein „Erdnussbutter-Manifest“ bei Yahoo. In dieser internen Mail von 2006 analysierte er wortgewandt die damalige Schwäche des Internetkonzerns: „Wir wollen alles tun und alles sein – für jeden … Das Resultat ist eine dünne Schicht Investitionen, die alles überzieht, und so konzentrieren wir uns auf nichts.“
AOL kann auf eine große Anwenderbasis vor allem in den Staaten verweisen. Allerdings hat es wichtige Trends verpasst und macht immer weniger Anzeigen-Umsätze. Zuletzt schloss es ein Abkommen mit Microsoft und Yahoo, das gegenseitige Display-Ad-Verkäufe ermöglicht. Ein Lichtblick war vor Kurzem eine Umfrage zu Mail-Angeboten, bei der AOL bei der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen in den USA vor allen Konkurrenten lag.
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