Qualcomm: Windows-Systeme mit Snapdragon kommen Ende 2012

Qualcomm erwartet die ersten Windows-8-PCs mit seinen ARM-basierten Snapdragon-Prozessoren in einem Jahr. Dies hat CEO Paul Jacobs bei einem Treffen mit Investoren gesagt. „Wir werden da einige interessante Dinge erleben. Windows 8 für ARM ist eine große Chance.“

Qualcomm war ursprünglich auf Funkchips spezialisiert, Snapdragon vereinigt dieses Element aber mit einem Zentralprozessor zu einem System-on-a-Chip (SoC). Mit Windows 8 wird Microsoft erstmals eine Version seines Betriebssystems für die von Qualcomm gewählte Chiparchitektur – die von ARM – anbieten. Allerdings ist dies nicht abwärtskompatibel: Ein Windows-8-System wird keine Programme für Windows XP oder Windows 7 ausführen können.


Das Qualcomm-Museum ist bisher auf Kleingeräte beschränkt (Bild: ZDNet).

Diesen Mangel an Kompatibilität sieht Qualcomms Chief Operating Officer Steve Mollenkopf nicht als Hindernis an. Die meisten wichtigen Anwendungen würden ohnehin auf die ARM-Architektur portiert, und auf die wachsende Zahl an Cloud-Programmen könne man mit dem Browser zugreifen. Schließlich sei auch Apple mit ARM-basierten Geräten – iPhone und iPad – erfolgreich. „Die verfügbaren Apps sehe ich nicht als Hemmnis für das Wachstum von Windows auf ARM. Ich glaube, dass andere das überschätzen.“

Parallel hat Qualcomm neue Snapdragon-Chips vorgestellt. Darunter sind relativ schlichte vom Typ S1, die etwa zum chinesischen Funknetz TD-CDMA kompatibel sind, aber auch anspruchsvolle S4-Chips. Letztere erscheinen Anfang 2012. Sie sollen unter anderem High-Definition Video ermöglichen. Außerdem wurde die kommende CPU-Generation Krait gezeigt.

Qualcomm muss sich in diesem Segment gegen die Konkurrenz von Nvidias Tegra-Prozessoren behaupten, aber auch Texas Instruments ist mit seinen OMAP-Chips ein wichtiger Akteur. Der S4 arbeitet nach wie vor mit zwei Prozessorkernen, was gegenüber dem Quad-Core-Chip Tegra 3 ein Nachteil scheint. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Technikportfolio“, sagt aber Mollenkopf. „Das liegt wohl daran, dass wir länger und mit mehr Personal daran arbeiten als irgendjemand sonst in der Branche.“

ZDNet.de Redaktion

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