Yelp will mit Börsengang 100 Millionen Dollar einnehmen

Mit Yelp strebt nach Groupon und LinkedIn ein weiteres Internetunternehmen an die Börse. Das Bewertungsportal hat jetzt erste Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Yelp hat nach eigenen Angaben monatlich rund 60 Millionen Nutzer, die Geschäfte, Restaurants und Hotels bewerten. Seit Mitte Juli 2010 ist es auch in Deutschland vertreten.

Von dem Börsengang erhofft sich das Unternehmen Einnahmen in Höhe von 100 Millionen Dollar. Die Mitteilung an die SEC enthält jedoch noch keine Informationen zu Termin, Preis und Anzahl der Aktien, die an die Börse gebracht werden sollen. Beobachter schätzen den von Yelp angestrebten Unternehmenswert auf insgesamt ein bis zwei Milliarden Dollar.

Sowohl Google als auch Yahoo waren bereits an einer Übernahme von Yelp interessiert und boten dafür rund 500 Millionen Dollar. Yelp lehnte jedoch ab, ließ sich eine weitere Kapitalspritze von Elevation Partners geben und bewegte sich zielstrebig auf einen Börsengang zu. Google übernahm daraufhin im September den konkurrierenden Hotel- und Restaurantführer Zagat für 151 Millionen Dollar. Zagat bietet zwar weniger Bewertungen als Yelp, doch sind seine Beiträge redaktionell bearbeitet und gelten als seriöser.

Yelp wurde im Juli 2004 gegründet und hat bisher insgesamt 56 Millionen Dollar Wagniskapital erhalten. Es ist schnell gewachsen, hat aber auch Zweifel an seiner Überlebensfähigkeit als eigenständiges Unternehmen ausgelöst. Für die ersten neun Monate dieses Jahres berichtet Yelp einen Verlust von 7,6 Millionen Dollar bei Einnahmen von rund 58 Millionen Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs setze es 32 Millionen Dollar um und musste einen Verlust von 8,6 Millionen Dollar hinnehmen. Es konnte damit den Umsatz um 80 Prozent steigern und zugleich den prozentualen Verlust verringern. Yelps Einnahmen basieren fast ausschließlich auf Onlinewerbung.

Ein erhebliches Risiko für das Bewertungsportal stellen seine hohen Ausgaben für Werbung und Marketing dar, die sich in diesem Jahr um 55 Prozent auf 38,5 Millionen Dollar erhöhten. Als weiteres Risiko gilt, dass Yelp auf seine führende Position in den Suchergebnissen von Google und Bing angewiesen ist. Es hatte Google immer wieder vorgeworfen, sich bei seinen Bewertungen für Restaurants und Einzelhändler zu „bedienen“. Mit dem Kauf von Zagat ist es Google jetzt möglich, dessen Ergebnisse in Dienste wie Google Maps einzubinden.

ZDNet.de Redaktion

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