Chief Technology and Innovation Officer (CTIO) Edward Kozel wird die Deutsche Telekom Ende des Jahres verlassen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmenskreise meldet, hat der 56-Jährige den Aufsichtsrat darum gebeten, seinen bis 2015 laufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen. Das Gremium werde am 15. Dezember darüber entscheiden.
Die wichtigsten Aufgaben des Technikvorstands soll nun Vorstandsvorsitzender René Obermann übernehmen. Ein Nachfolger werde vorerst nicht gesucht, berichtet das Handelsblatt. Die Telekom wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Personalien äußern.
Kozel war erst im Mai 2010 zur Deutschen Telekom gestoßen und galt als Hoffnungsträger. Ihm eilte der Ruf voraus, ein Visionär und Macher zu sein. Obermann nannte ihn ein „Schwergewicht der Branche“. Doch offenbar konnte der gebürtige Kalifornier seine Talente bei der Telekom nicht einbringen.
Dabei hat Konzernchef Obermann zahlreiche Baustellen, etwa das schwindende Festnetzgeschäft oder das drohende Scheitern des Verkaufs der US-Tochter T-Mobile USA. Bislang reagiert der Bonner Konzern mit Einsparungen und kann so die Verluste verringern. Doch langfristig dürfte dies keine tragfähige Strategie.
Zur Entwicklung einer solchen hätte Kozel mit seiner Expertise beitragen können. Wie das Handelsblatt berichtet, konnte er sich aber nicht gegen verkrustete Strukturen und langwierige Entscheidungsprozesse durchsetzen. Zunächst habe Kozel zynisch reagiert, später resigniert. Nun zog er offenbar die Konsequenzen.
Vor seinem Wechsel zur Telekom war Kozel im Vorstand von Cisco Systems tätig. Zu Cisco kam er 1989 und arbeitete dort zwölf Jahre in leitenden Positionen, darunter fünf Jahre als technischer Direktor (CTO). In dieser Zeit war er für mehr als 20 Übernahmen und 25 Minderheitsbeteiligungen verantwortlich. Er gehörte zudem den Aufsichtsräten von Yahoo sowie Reuters an und arbeitete für Red Hat sowie Tibco Software.
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