iSuppli: Amazon verkauft Kindle Fire fast zum Selbstkostenpreis

Amazon subventioniert den Kindle Fire – aber nur marginal: IHS iSuppli hat einen Preis von 201,70 Dollar für die Herstellung des Tablets berechnet, das den Kunden 199 Dollar kostet. Das ist deutlich weniger als die 210 Dollar, die die Marktforscher ursprünglich errechnet hatten.

Amazon konnte gegenüber der ersten Kalkulation einige zusätzliche Dollar einsparen, indem es auf unbekannte Zulieferer setzte und weniger Speicher als angenommen verwendet. Die Strategie, die Hardware zum Selbstkostenpreis oder mit einem kleinen Verlust zu verkaufen, gilt für alle seine Kindle-Produkte. Der Verkauf von Ergänzungen, etwa Bücher, Musik und Software, soll das Defizit ausgleichen. Möglicherweise setzt Amazon intern auch einen Wert für die gesammelten Kundendaten an.


Jedes Kindle Fire kostet den Anwender 199 Dollar – und Amazon 2,70 Dollar extra (Bild: ZDNet).

Ein Beispiel für billige Komponenten ist das WLAN-Modul von Jorjin zum Preis von 4,50 Dollar – es ist etwa einen Dollar günstiger als eines von einem bekannteren Zulieferer. Der Speicher beträgt statt wie erwartet 8 GByte nur 4 GByte, was ebenfalls einige Dollar ausmacht. Die meisten Komponenten kommen von Texas Instruments – etwa der OMAP-Applikationsprozessor, das Strommodul und der Audio-Codec.

Als teuerste Komponenten nennt IHS iSuppli das Display mit Touchscreen-Technik, für das es 87 Dollar veranschlagt – fast die Hälfte der Materialkosten. LG Display und E Ink Holdings stellen es her.

Mit dem Preis von 199 Dollar (in Deutschland 199 Euro) unterbietet Amazon alle Tablet-Rivalen. Das iPad 2 beispielsweise ist ab rund 500 Dollar erhältlich. Nur Barnes & Noble, ebenfalls ein Buchhändler, kommt dem Kindle Fire mit einem Preis von 250 Dollar für sein Modell Nook nahe.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago