Netflix hat Wandelanleihen in Höhe von 200 Millionen Dollar an Technology Crossover Ventures (TCV) verkauft. Die Wagniskapitalfirma erhält zudem das Recht, eine Person für den Aufsichtsrat des Streamingdiensts zu nominieren. Der derzeitige Preis je Wertpapier liegt bei rund 85,80 Dollar.
Die Anleihen werden am 1. Dezember 2018 zur Rückzahlung fällig. Der Inhaber einer Wandelanleihe kann sie innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu einem vorher fixierten Verhältnis in Aktien umtauschen. Macht er von dieser Möglichkeit Gebrauch, verzichtet er auf Zinszahlungen und Rückzahlung seines Kapitals.
Netflix hat die Finanzspritze bitter nötig. Ende Oktober war bekannt geworden, dass es im dritten Quartal 2011 in den USA rund 810.000 Nutzer verloren hat. Insgesamt – inklusive Kanada und Lateinamerika – fielen die Nutzerzahlen von 25,6 auf 25,3 Millionen. Die Netflix-Aktie rasselte nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel um 27 Prozent (32 Dollar) nach unten auf 86,84 Dollar. Noch Mitte Juli war das Papier knapp 300 Dollar wert gewesen. Seither hat es 71 Prozent eingebüßt.
Mitte November hatte Netflix bekannt gegeben, dass es für Europa gültige Streaming-Abkommen mit Lionsgate und Miramax getroffen hat. Zunächst startet der US-Konzern Anfang 2012 in Großbritannien und Irland. Europa ist aber Heimatmarkt der Amazon-Tochter Lovefilm, die sich ebenfalls im November ein Exklusivabkommen mit Warner Bros sichern konnte.
Im Juli hatte Neflix eine Preiserhöhung angekündigt: Seit 1. September zahlen Abonnenten entweder 8 Dollar für Streaming oder 8 Dollar für das Ausleihen von DVDs per Post; beides zusammen kostet jetzt 16 statt zuvor 10 Dollar. Mitte September gab CEO Reed Hastings bekannt, dass Netflix sein Streaming- und DVD-Geschäft trennen würde – ruderte jedoch nach drei Wochen wieder zurück.
Ende September musste Netflix den größten Kurssturz seit sieben Jahren verkraften: Seine Aktie hatte 57 Prozent eingebüßt und wurde mit rund 130 Dollar pro Stück gehandelt. Damals spekulierten Analysten, der Streaming-Anbieter werde als Übernahmeoption für Konkurrenten wie Amazon oder Google immer attraktiver.
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