HP-CEO Meg Whitman hat in einer Telefonkonferenz zu den jüngsten Zahlen gesagt, „die Googles und Facebooks dieser Welt“ würden aktuell wegen der Verknappung an Festplatten bei ihrem Unternehmen vorstellig. „Wir hören immer, dass die Leute ihre eigenen Server bauen. Es gibt einige wenige, die das wirklich tun“, sagte sie auf die Frage, ob große Internetfirmen nicht längst auf Serverhersteller wie Hewlett-Packard und Dell verzichten könnten.
„Gerade jetzt aber können sie keine Server bauen, weil sie keine Festplatten bekommen. Darum rufen sie bei uns an – auch Firmen vom Kaliber Googles oder Facebooks“, führte Whitman aus. Sie nahm damit Bezug auf den Mangel an HDDs nach der Flut in Thailand: In dem südostasiatischen Land wurden im ersten Halbjahr 2011 noch etwa 45 Prozent aller Festplatten weltweit hergestellt.
Zur Lage in Thailand nannte Whitman Details: „Ich behaupte mal, dass das noch ziemlich offen ist. Ich habe mit den Chefs unserer vier Festplattenpartner gesprochen, und ich bin nicht einmal sicher, ob sie ein vollständiges Bild der Situation haben und wissen, wann alles wieder laufen wird.“
Im Oktober habe man schnell auf die Katastrophe reagiert: „Wir haben eine Krisenzentrale eingerichtet. Wir haben angefangen, das Inventar zu vergrößern und Anfang Oktober schon strategisch Festplatten gekauft. Aufgrund der langjährigen Beziehungen zu unseren Lieferanten und unserer schnellen Reaktion glaube ich, dass wir mehr als einen normalen Anteil an den Platten bekommen haben.“
Die nächsten beiden Quartale wird die Lage nach Whitmans Einschätzung prekär bleiben. „Das wird die Branche dramatisch treffen, da es um PCs geht, um Server, um Storage. Im ersten und zweiten Quartal wird es meiner Meinung nach weitere Engpässe geben. Wir sind so gut positioniert, wie wir nur sein können, aber es wird hart für die gesamte Branche.“
HP hatte zuvor seine Bilanz für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2011 vorgelegt. Der Gewinn des Computerherstellers brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 91 Prozent auf 239 Millionen Dollar (177 Millionen Euro) ein. Der Umsatz schrumpfte um 3 Prozent auf 32,1 Milliarden Dollar (23,8 Milliarden Euro). Sowohl der Non-GAAP-Aktiengewinn von 1,17 Dollar als auch der Umsatz lagen trotzdem über den Erwartungen von Analysten, die einen Überschuss von 1,13 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 32,05 Dollar vorausgesagt hatten.
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