Eine neue Version von Googles Bildformat WebP belegt, dass es auch PNG ablösen könnte. Wie PNG soll WebP nämlich eine Option für verlustfreie Kompression bekommen, und wie bei PNG werden nun auch transparente Bereiche („Alpha-Channel“) möglich. Eigentlich hatte der Konzern die Kompressionstechnik entwickelt, um eine brauchbare Alternative zu JPEG zu haben, das von der Joint Pictures Expert Group stammt.
WebP basiert auf der gleichen Kompressionstechnik wie Googles Videocodec WebM. In einem Blogeintrag dazu heißt es nun: „Als JPEG gepackte Bilder können typischerweise im Verlustmodus von WebP gepackt werden, um eine geringere Dateigröße zu bekommen. Icons und Grafiken aber lassen sich in verlustfreiem WebP besser packen als in PNG. Mit dem Verlustmodus von WebP und Alpha kann man außerdem durchsichtige Bilder erstellen, die visuell minimal schlechter sind, aber viel weniger Speicherplatz benötigen.“ Dies schreiben die Programmierer Jyrki Alakuijala, Vikas Arora und Urvang Joshi.
Als nächstes könnte animiertes WebP kommen, das als Alternative zu Animated GIF nutzbar wäre. Das „Graphics Interchange Format“ wäre wahrscheinlich schon ausgestorben, wenn es nicht eine kleine Gruppe an Fans hätte, die dieses Format für Mini-Filme nutzen.
Ob sich WebP durchsetzen wird, bleibt trotz aller Vorteile ungewiss. Microsoft hat es mit Windows Media Photo (WMP) versucht, das jetzt als JPEG XR standardisiert ist. Auch dieses Format bietet eine bessere Kompression als JPEG, unterstützt Alpha-Channel und enthält einen verlustfreien Modus. Dennoch kommt es kaum zum Einsatz – abgesehen von Adobes Flash Player 11. Und Mozilla erwägt neuerdings, JPEG XR in Firefox zu unterstützen.
Eine Kombination aus Kompression und Alpha-Channel-Unterstützung (also Transparenz) würde sich etwa hervorragend für die 3D-Technik WebGL eignen. Google geht dies mit offensichtlicher Begeisterung an, während sich Mozilla vorsichtig gibt: „Jedes Bildformat, das Teil der Web-Plattform wird, verursacht Kosten für die Ewigkeit.“
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