Forschung: Programmiersprache erkennt Sicherheitslücken in Software

Niklas Broberg von der Universität Göteborg hat eine Programmiersprache entwickelt, die Sicherheitslücken schon identifiziert, noch während eine Anwendung geschrieben wird. „Paragon“ soll ein häufiges Problem umgehen, das Broberg für Angriffe verantwortlich macht: fehlerhaft geschriebene Software.


Niklas Broberg (Bild: Universität Göteborg)

Die häufigsten Schwachstellen seien nicht durch eine schlechte Sicherheit von Netzwerken, Sicherheitsprotokollen oder schwache Verschlüsselungsmechanismen bedingt, heißt es in einer Zusammenfassung von Brobergs Doktorarbeit. Stattdessen sei die Software selbst das Problem, die die Informationen, die sie verarbeitet, nicht ausreichend schütze.

Brobergs Programmiersprache Paragon soll hier Abhilfe schaffen. „Die große Stärke von Paragon ist seine Fähigkeit, automatisch potenzielle Lecks zu erkennen, während ein Programm entwickelt wird.“, erklärt der Forscher. Es handelt sich demnach um eine Erweiterung von JavaScript, die einfach zu bedienen ist. „Ein Entwickler kann meine Spezifikationen ganz einfach zu seinem Java-Programm hinzufügen und so von den Sicherheitsgarantien profitieren, die die Sprache bietet.“

Paragorn arbeitet mit einem Zwei-Stufen-Modell. In der ersten Phase wird spezifiziert, wie eine Software verwendet werden wird, wer Zugriff darauf haben soll und unter welchen Bedingungen. In Phase zwei wird während der Kompilierung im Detail analysiert, wie ein Programm Informationen verarbeitet. Wenn bei der Analyse ein Risiko zu Tage tritt, dass Daten gestohlen oder manipuliert werden könnten, meldet der Compiler einen Fehler. So hat der Entwickler die Möglichkeit, das Problem zu beheben.

„Informationssicherheit bei einem System zu erreichen erfordert eine Kette verschiedener Maßnahmen, bei der das System nur so sicher ist, wie sein schwächstes Glied“, sagt Broberg. „Wir können völlig effiziente Methoden haben, um die Authentifizierung von Nutzern und die Verschlüsselung von Daten zu gewährleisten, die aber in der Praxis aufgrund von Informationslücken umgangen werden können.“ Sicherheitslöcher in Software seien derzeit die häufigste Quelle von Schwachstellen in Computersystemen. Es sei an der Zeit, dieses Problem ernst zu nehmen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

1 Tag ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

2 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

2 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago