Forscher testen Kontaktlinsen für Augmented Reality

Wissenschaftler der Universität Washington arbeiten an einer neuen Generation von Kontaktlinsen, auf deren Oberfläche sich Bilder projizieren lassen. Die Technologie würde es erlauben, Fließtexte zu lesen und Augmented-Reality-Anwendungen praktisch ohne Hilfsmittel zu nutzen, wie die britische BBC berichtet.


Konzeptueller Aufbau eines Kontaktlinsen-Displays mit mehreren LEDs (Bild: University of Washington)

Erste Tests mit Tieren seien positiv ausgefallen. Demnach ist der Gebrauch der Linsen nicht nur machbar, sondern auch sicher. Noch gibt es aber keine brauchbare Energiequelle, wie die Wissenschaftler im Journal of Micromechanics and Microengineering (PDF) ausführen. Der Prototyp funktioniere nur, wenn er sich wenige Zentimeter von einer drahtlosen Batterie entfernt befinde.

Nach Angaben der Forscher reicht der eingesetzte Mikroschaltkreis nur für eine einzelne LED, also für einen Bildpunkt. Um komplexe holografische Bilder darzustellen, wären aber Hunderte Pixel nötig.

Ein mögliches Anwendungsgebiet wären Navigationssysteme, bei denen Richtungsanweisungen direkt auf das Display der Linse projiziert werden. Auch kurze E-Mails oder SMS könnten damit gelesen werden, glauben die Wissenschaftler. Eine weitere Möglichkeit wären Computerspiele oder auch medizinische Anwendungen, etwa das Messen des Blutzuckers in Verbindung mit Biosensoren.

„Obwohl wir von hochauflösenden, selbständigen Kontaktlinsen-Displays in Farbe möglicherweise noch viele Jahre entfernt sind, zeigen die technischen Demonstrationen von heute einen klaren Weg auf, der eine Reihe nützlicher Geräte enthält“, schreiben die Forscher. Diese könnten kurz- bis mittelfristig produziert werden. „Wenn sich solche Bildschirme erfolgreich einführen ließen, würden sie die Natur der Interaktion zwischen Menschen und visuellen Informationen fundamental verändern.“

ZDNet.de Redaktion

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