Wie Bloomberg berichtet, will AT&T dem US-Justizministerium anbieten, im Rahmen der geplanten Übernahme von T-Mobile USA bis zu 40 Prozent der Anteile weiterzuveräußern. Das Department of Justice befürchtet, dass eine Fusion der beiden Anbieter, die derzeit die Nummer zwei und Nummer vier im US-Mobilfunkmarkt sind, den Wettbewerb in den USA gefährdet. Durch den Verkauf von Teilen von T-Mobile USA an Mitbewerber will AT&T diese Bedenken zerstreuen.
Der Plan von AT&T ist vermutlich auch eine Reaktion auf Äußerungen des Vorsitzenden der US-Telekommunikationsbehörde Federal Communications Commission, Julius Genachowski. Der hatte in der vergangenen Woche eine Anhörung vor einem Verwaltungsrichter gefordert, was die geplante Akquisition verzögern und die Übernahmekosten für AT&T erhöhen würde oder gar das gesamte Geschäft verhindern könnte.
AT&T und T-Mobile USA zogen daraufhin ihren Genehmigungsantrag bei der FCC vorerst zurück, um sich zunächst auf die Klage zu konzentrieren, mit der das US-Justizministerium den Zusammenschluss verhindern will. Darüber hinaus kündigte AT&T an, Rückstellungen in Höhe von 4 Milliarden Dollar für ein mögliches Scheitern der Übernahme zu bilden. 3 Milliarden Dollar in bar stünden der Telekom in diesem Fall als Entschädigung zu.
Analysten sind Bloomberg zufolge nicht davon überzeugt, dass eine Aufspaltung von T-Mobile die Kartellbehörden besänftigen wird. Kevin Smithen, Analyst bei Macquarie Securities, bezeichnete AT&Ts Plan als „problematisch“, weil es nicht viele mögliche Käufer gebe. Zudem sei der Marktführer Verizon Wireless in den Augen des Department of Justice wahrscheinlich keine Alternative, um einen großen Teil von T-Mobile USA zu übernehmen.
Denkbar ist auch, dass es der US-Regierung nicht reichen wird, wenn sich AT&T von 40 Prozent von T-Mobile USA trennt. Vertreter der FCC hatten in der vergangenen Woche erklärt, AT&T und T-Mobile dominierten 99 der 100 wichtigsten Märkte in den USA. Sie wiesen auch AT&Ts Behauptung zurück, die Fusion diene dem öffentlichen Interesse. AT&T zufolge würde der Kauf den Ausbau von 4G-Mobilfunknetzen beschleunigen und Arbeitsplätze schaffen. Die FCC sieht das anders: Ihre Analyse deute sogar eher darauf hin, dass das neue Gemeinschaftsunternehmen zahlreiche Stellen abbauen würde.
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