Mozilla hat eine dritte Beta von Firefox 9 freigegeben. Sie steht in auf den FTP-Servern des Unternehmens für Windows, Mac OS X und Linux zum Herunterladen bereit. Welche Änderungen die neueste Beta gegenüber den bisherigen Vorabversionen bietet, ist noch unklar. Mozilla hat die Release Notes bislang nicht aktualisiert. Auch im offiziellen Firefox-Blog finden sich keine Informationen.
Generell bringt Firefox 9 vor allem Verbesserungen unter der Haube, die für Endanwender nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Wichtigste Neuerung ist die Einführung einer Technik namens Typinferenz (TI), durch die die JavaScript-Performance deutlich steigen soll. Wie Entwickler Brian Bondy in einem Blogeintrag erklärt, generiert Firefox‘ JavaScript-Engine SpiderMonkey jetzt automatisch Typinformationen zu JavaScript-Applikationen, indem sie den Programmcode analysiert und die Werttypen während der Ausführung überwacht. Diese Typinformationen werden anschließend bei der Just-in-time-Kompilierung (JIT) verwendet, um effizienteren Code zu erstellen. Der in Firefox 9 integrierte JIT-Compiler wurde so modifiziert, dass er diese Typinformationen nutzen kann. Der neue Kompilierungsmodus, den Firefox 9 standardmäßig einsetzt, steigert die Leistung des Browsers in Benchmarks wie Kraken oder V8 laut Bondy um über 30 Prozent und beschleunigt Seiten mit vielen JavaScript-Inhalten deutlich.
Während in statisch typisierten Sprachen der Typ einer jeden Funktion und Variable vom Programmierer festgelegt werden muss, geschieht die Typzuweisung bei JavaScript zur Laufzeit. Darunter leidet allerdings die Leistung. Mit Typinferenz will Mozilla diesen Nachteil ausgleichen. Weitere Informationen zu der Technik finden sich in dem technischen Aufsatz „Fast and Precise Hybrid Type Inference for JavaScript“ (PDF).
Außer der JavaScript-Performance haben die Firefox-Entwickler auch den Support von Mac OS X 10.7 Lion optimiert. Die Beta integriert sich dank neugestalteter Toolbar und Symbolen optisch besser in das aktuelle Apple-Betriebssystem. Sie unterstützt jetzt auch Zweifinger-Wischgesten für die Navigation und erleichtert die Nutzung mehrerer Monitore.
JavaScript-Entwickler können dank „Do Not Track JavaScript Detection“ ab sofort erkennen, wenn Anwender die Privatsphärefunktionen Do not track nutzen. Sie soll verhindern, dass Websites Nutzeraktivitäten verfolgen. Ebenfalls neu ist Support für Chunked XHR, wodurch Websites Daten, die Teil eines großen XHR-Downloads sind, noch während des Herunterladens empfangen können. Das soll Entwicklern dabei helfen, Sites und Webapplikationen zu beschleunigen.
Schließlich will Mozilla noch einige Stabilitätsprobleme beseitigen. Die Final von Firefox 9 wird laut offiziellem Zeitplan am 20. Dezember erscheinen.
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