Google-Technik Angle für OpenGL ES 2.0 zertifiziert

Googles Grafikprojekt Angle hat einen Meilenstein erreicht: Es gilt ab sofort als zertifizierte Implementierung für OpenGL ES 2.0. Das teilte Programmierer Vangelis Kokkevis in einem Blogeintrag mit. Angle steht für „Almost Native Graphics Layer Engine“ und soll 3D-Grafiken für den Browser auf Basis des 3D-Webstandards WebGL auch auf Rechnern ohne OpenGL-Unterstützung möglich machen.

„Angle ist ein notwendiger Schritt in unseren Bemühungen, die Webplattform nach vorn zu bringen. Ohne Angle wäre es unmöglich, WebGL zuverlässig auf vielen Windows-Computern zu nutzen“, schreibt Kokkevis. „Wir könnten also Applikationen wie MapsGL nicht aktivieren.“ MapsGL ist ein optionales WebGL-basiertes Interface für Google Maps, das 3D-Gebäude und andere Ansichten verfügbar macht, die in der normalen Web-Ansicht nicht enthalten sind.

WebGL ist eine offene Schnittstelle für hardwarebeschleunigte Grafik in HTML5-fähigen Browsern. Mit ihr lassen sich in Javascript plattformübergreifend Web-Programme mit 3D-Grafik schreiben, die über OpenGL ES 2.0 direkten Zugriff auf einen Grafikchip haben.

Sowohl Chrome als auch Firefox setzen auf Angle, um WebGL auf Windows-Maschinen zu bringen. Die Zertifizierung von Angle sei ein großer Schritt nach vorn für das Projekt, schreibt Kokkevis. Mac OS X und Linux arbeiten demnach schon jetzt problemlos mit OpenGL, aber unter Windows sind die dazugehörigen Treiber noch nicht weit genug verbreitet.

Microsoft zu überzeugen, stellt bisher noch die größte Hürde für WebGL dar. Der Internet Explorer unterstützt die Technik auch mit Angle nicht. Das bedeutet, dass Web-Entwickler sich nicht darauf verlassen können, dass ihre Spiele in allen modernen Browsern laufen. Nutzer müssen mit Hinweisen rechnen wie „Dieses Spiel funktioniert nur in aktuellen Versionen von Firefox, Opera und Chrome“.

Mitte Juni hatte Microsoft Sicherheitsbedenken gegenüber der neuen Browsertechnik geäußert. „Wir glauben, dass WebGL zu einer Quelle für schwer zu schließende Sicherheitslücken wird“, hieß es damals in einem Blogeintrag. Spieleprogrammierer haben aber großes Interesse daran, die Technik zu nutzen, um ausgefeiltere 2D- und 3D-Spiele für das Web zu entwickeln.


WebGL erweitert etwa Google Maps in Chrome und Firefox um 3D-Darstellungen von Gebäuden (Screenshot: ZDNet).

ZDNet.de Redaktion

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