Google plant eine Initiative zu seiner Laufzeitumgebung für Browser namens Native Client. Am 8. Dezember gibt es am Firmensitz im kalifornischen Mountain View eine Abendveranstaltung mit „Neuigkeiten“. Der Termin fällt mit dem dritten Geburtstag der Technik zusammen.
Native Client – oder kurz auch „NaCl“ wie Natriumchlorid oder Kochsalz – ermöglicht es Software im Web, direkt auf x86-Prozessoren zu laufen. Es braucht keinen Interpreter, keine Zwischenschicht wie etwa bei JavaScript. Dies macht die Web-Apps besonders schnell. Zum Schutz des Host-Systems sind bestimmte Befehle verboten. Außerdem laufen die Programme isoliert in einem Sandkasten.
NaCL ist zwar seit September Teil von Googles Browser Chrome und mit Programmen im Chrome Web Store vertreten, aber es sieht aktuell nicht so aus, als würde es sich demnächst über den Google-Kosmos hinaus verbreiten können. Von Googles Neuigkeiten und der Frage, ob es Entwickler für Native Client gewinnen kann, dürfte viel abhängen.
„Technisch ist es großartig, aber es läuft nur in Chrome“, sagt beispielsweise David Helgason, CEO von Unity Technologies. Sein Unternehmen wird mit einer Technik für plattformübergreifende Spiele auch NaCl unterstützen. „Jetzt stehen sie kurz vor dem Start – und wir auch. Es ist eine großartige Technik, von der wir hoffen, dass andere Browserhersteller sie übernehmen – der ideale Weg, um komplexe Anwendungen oder Spiele-Engines in den Browser zu bringen.“
„Wir sind nicht sicher, ob es überhaupt gebraucht wird“, sagt dagegen Jan Standal, der bei Opera für Desktop-Software zuständig ist. „In vielerlei Hinsicht ist JavaScript inzwischen wahnsinnig schnell. Aufgrund dieser Entwicklung sind wir nicht sicher, dass wir einen Schritt weiter gehen müssen.“
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