Nokia Siemens Networks trennt sich von Wimax-Geschäft

Nokia Siemens Networks (NSN) hat eine Vereinbarung mit NewNet Communication Technologies über den Verkauf seiner Wimax-Sparte getroffen. Zu den finanziellen Details der Akquisition machten die Unternehmen keine Angaben. Der Abschluss soll noch vor Jahresende erfolgen.

Die Übernahmevereinbarung umfasst das gesamte Wimax-Produktportfolio sowie laufende Kunden- und Zulieferverträge, wie NSN mitteilt. Zudem sollen rund 300 Mitarbeiter von dem deutsch-finnischen Joint Venture zu NewNet wechseln.

NSN hatte das Geschäftsfeld mit dem Kauf der Netzwerksparte von Motorola übernommen. Der Verkauf an NewNet ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, mit der die Mutterkonzerne Nokia und Siemens die Probleme ihres schwächelnden Gemeinschaftsunternehmens in den Griff bekommen wollen. Künftig setzt man vor allem auf hohe Effizienz und Innovationskraft in den Bereichen mobiles Breitband, Dienstleistungen und Kundenmanagement.

NSN-Chef Rajeef Suri hatte erst kürzlich angekündigt, dass er vor allem die Geschäftsbereiche Wimax, Ethernet-Fernverbindungen, Festnetz und Schmalband unter die Lupe nehmen wolle. Diese sollten entweder gänzlich gestrichen oder stark verkleinert werden. Künftig werde man sich auf die USA, Japan und Korea konzentrieren. In diesen Märkten müsse NSN unbedingt Erfolg haben. Mit der Wimax-Sparte hat Suri nun den Anfang gemacht.

Vergangene Woche hatte NSN bekannt gegeben, 17.000 seiner weltweit 74.000 Arbeitsplätze abzubauen. Von der Maßnahme verspricht sich der Netzwerkausrüster Einsparungen bei den operativen und Produktionsgemeinkosten von rund einer Milliarde Euro gegenüber Ende 2011.

Anfang August hatte NSN bereits mit dem Stellenabbau bei der von Motorola übernommenen Netzwerksparte begonnen. Von den Entlassungen sind 1500 der weltweit 6900 Mitarbeiter betroffen, insbesondere in den Technikbereichen GSM und Wimax. Als erstes mussten Arbeiter in Großbritannien gehen.

2007 hatten Nokia und Siemens ihre jeweiligen Netzwerkssparten in dem Joint Venture gebündelt. Beide Firmen besitzen einen Anteil von 50 Prozent. Nokia hält allerdings vier der sieben Aufsichtsratssitze und hat damit die Kontrolle über das Gemeinschaftsunternehmen.

Gartner zufolge führte Ericsson den Markt für Telekommunikationsausrüstung im Jahr 2010 mit einem Anteil von 34,1 Prozent an. Huawei folgte an zweiter Stelle mit 15,6 Prozent vor NSN und Alcatel-Lucent mit je 13,2 Prozent. Diese Zahlen stammen vom März 2011.

ZDNet.de Redaktion

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