Jeder kennt die Werbung „O2 can do“ in weißer Schrift auf blauem Hintergrund. Damit wirbt die Münchener Telefonica-Tochter für ihre Mobilfunkangebote und will vor allem mit günstigen Tarifen ohne Mindestvertragslaufzeit punkten.

In den letzten Tagen findet man aber immer öfter die Abwandlung „O2 can’t do“ auf Bannerwerbung im Web. Da die beiden zugefügten Zeichen „‚t“ in Magenta gehalten sind, ist es nicht schwer, zu erraten, wer diese Werbung geschaltet hat.


Bannerwerbung der Deutschen Telekom: Competition Bashing in Reinkultur (Screenshot via bestboyz.de).

Hintergrund ist, dass O2-Kunde Matthias Bauer mit seinem Smartphone auch in Großstädten wie Hamburg, Berlin und München Probleme hatte – vor allem mit der Datenverbindung. Als er sich an O2 wandte, sprach man dort von „Einzelfällen“.

Da aber Bauer noch mehr „Einzelfälle“ bekannt waren, entschloss er sich, die Plattform wir-sind-einzelfall.de zu gründen. Dort können Nutzer ihre Empfangsprobleme unter Angabe von Ort, Zeit und verwendeter Hardware melden.

Bauers Website erlangte schnell einen relativ hohen Bekanntheitsgrad und O2 hat am 16. November durchaus angemessen reagiert. Man wisse um die Probleme und sei vom Smartphone-Boom selbst überrascht worden. Das Netz werde ausgebaut, aber das könne bis Ende des Jahres dauern. Den durchaus beachtlichen Datenbestand von wir-sind-einzelfall.de nutzt O2 jetzt, um den Ausbau möglichst sinnvoll zu gestalten.

Dass beim Netzausbau von UMTS und LTE längst nicht alles so läuft, wie es sich die Nutzer wünschen, ist schon länger bekannt. Umso überflüssiger ist es, dass die Telekom jetzt Competition-Bashing-Werbung auf bescheidenem intellektuellen Niveau schaltet.

Auch wenn das D1-Netz von Connect jüngst zum besten Netz des Jahres 2011 gekürt wurde, dürfte es noch zahlreiche weiße Flecken auf der Landkarte geben. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es in Großstädten auch Stellen gibt, bei denen man sich beim rosa Riesen mit EDGE zufrieden geben muss, während O2-User HSPA in bester Empfangsqualität genießen können.

ZDNet.de Redaktion

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