Syrien stellt Besitz von iPhones unter Strafe

Die syrische Regierung hat landesweit die Nutzung von iPhones verboten. So will das Regime Protestierende davon abhalten, Fotos und Videos der Gewalttaten im Land aufzunehmen und via Social Networks zu verbreiten, wie die syrische Tageszeitung DayPress in ihrer englischsprachigen Ausgabe berichtet.


iPhones sind ab sofort in Syrien verboten (Bild: Apple).

Ausgegeben hat die Order die Zollabteilung des syrischen Finanzamts. Die Regierung warnt davor, ein iPhone zu nutzen. DayPress zufolge droht die Polizei, gefundene Geräte zu konfiszieren und deren Besitzer strafrechtlich zu verfolgen. Informationen darüber, ob auch Android-Smartphones verbannt werden, gibt es derzeit nicht. „Es reicht für Touristen aus, ein iPhone zu besitzen, um der Spionage verdächtigt zu werden“, sagten Aktivisten gegenüber der Zeitung.

DayPress spekuliert, dass dem Regime eine iOS-App der Opposition ein Dorn im Auge sein könnte. Sie hatte vergangenen Monat eine Anwendung namens „Souria Wa Bas“ veröffentlicht, was so viel bedeutet wie „Syrien und das war’s“. „Wir haben syrische Nachrichten aus den wichtigsten verfügbaren Quellen zusammengestellt, um die jüngsten Ereignisse so schnell wie möglich zu transportieren“, heißt es in der Beschreibung in iTunes. Die App enthält Links zu Textmeldungen, Videos und Kartenmaterial.

Seit Beginn der Unruhen in Syrien im März sind laut den Vereinten Nationen über 4000 Menschen umgekommen. Ausländische Journalisten dürfen nicht mehr aus dem Land berichten. Ende Mai hatte die Regierung den Zugriff auf das Internet gekappt, aber wenige Tage später wieder hergestellt.

ZDNet.de Redaktion

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