Das US-Justizministerium untersucht Anschuldigungen, wonach Apple und einige Verlage die Preise für E-Books abgesprochen haben sollen. „Wir ermitteln zusammen mit der Europäischen Kommission und den Generalstaatsanwälten der Bundesstaaten gegen die E-Book-Branche“, sagte Sharis Pozen, Acting Assitant Attorney General der Kartellabteilung des Department of Justice, einem Bericht des Wall Street Journal zufolge bei einer Anhörung vor dem US-Kongress.
Die EU hatte Anfang der Woche ein kartellrechtliches Verfahren gegen die internationalen Verlage Hachette Livre (Frankreich), Harper Collins, Simon & Schuster (beide USA), Penguin (Großbritannien) und Georg von Holzbrinck (Deutschland) eingeleitet. Sie sollen – möglicherweise mit Hilfe von Apple – beim Verkauf von E-Books im europäischen Wirtschaftsraum gegen Kartellvorschriften verstoßen haben.
Apple und die Verlage werden auch als Beklagte in einer im August eingereichten Klage genannt. Sie richtet sich gegen das sogenannte „Agentur-Modell“, in dessen Rahmen die Verlage ihre Preise für E-Books selbst festlegen können. Im Gegensatz dazu steht der traditionelle Großhandelsvertrieb, bei dem Verlage einen Handelspreis vorgeben, der Einzelhandel aber einen eigenen Verkaufspreis bestimmen kann.
Das „Agentur-Modell“ wurde mit der Einführung des iPad im vergangenen Jahr zum Standard in der Branche, was zu Preiserhöhungen geführt hatte. Laut WSJ konnte Amazon darauf hin auch keine hohen Rabatte mehr auf E-Books anbieten.
Eine Sprecherin von Hachette sagte dem Bericht zufolge, ihr Unternehmen sei davon überzeugt, dass die Entscheidung für das „Agentur-Modell“ zum Vorteil von Autoren und Kunden sei und zu mehr Wettbewerb und einer größeren Auswahl an elektronischen Büchern und Lesegeräten geführt habe. Eine Sprecherin von HarperCollins erklärte, ihr Unternehmen arbeite bei den Ermittlungen mit dem Justizministerium zusammen.
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