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Gericht spricht Yahoo 610 Millionen Dollar Schadenersatz von Spammern zu

Ein New Yorker Bezirksgericht hat Yahoo in einem Rechtsstreit mit Spammern Schadenersatz in Höhe von 610 Millionen Dollar zugesprochen. Die Summe setzt sich aus 27 Millionen Dollar Geldbuße wegen Markenrechtsverletzungen und 583 Millionen Dollar wegen Verletzungen des CAN-SPAM Act zusammen, der das Versenden unerwünschter Werbemails unter Strafe stellt. Hinzu kommen Anwaltskosten in ungenannter Höhe.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Beschuldigten E-Mails verschickt haben, in denen sie behaupteten, die Empfänger hätten in einem Preisausschreiben von Yahoo gewonnen. Yahoo hatte 2008 wegen Betrugs gegen die Spammer geklagt. Die Empfänger der Spam-Mails wurden demnach aufgefordert, ihre Bankverbindung und andere Informationen anzugeben, um ihren Gewinn in Anspruch nehmen. Diese Daten seien dann verkauft worden. In einigen Fällen sei es den Betrügern sogar gelungen, ihren Opfern zusätzlich Geld für vermeintliche Verarbeitungs- und Versandkosten abzuknöpfen, teilte Yahoo mit.

„Yahoo nimmt den Schutz seiner Nutzer und seiner Marke sehr ernst“, sagte Christian Dowell, für Markenschutz zuständiger Anwalt von Yahoo. „Unser Ziel ist es letztlich, sicherzustellen, das Anwender weiter Yahoo als führendem US-E-Mail-Provider vertrauen.“

Vermutlich wird Yahoo nicht viel von dem ihm zugesprochenen Geld zu sehen bekommen. Denn die Spammer sitzen in anderen Ländern und haben sich weder zu der Klage geäußert, noch sind sie vor Gericht erschienen, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.

In einer abgeänderten Klageschrift wurden eine Gruppe von Einzelpersonen aus Thailand und Nigeria sowie je ein Unternehmen aus den Ländern als Beschuldigte genannt. Nach mehreren Vergleichen blieben zwei Personen und die Firmen Ausdith Investments sowie Alamin Industrial übrig.

Um Internetnutzer über die Gefahren solcher Spam-Betrügereien mit angeblichen Preisausschreiben aufzuklären, hat sich Yahoo mit Microsoft, Western Union und der Afrikanischen Entwicklungsbank zusammengetan. Gemeinsam gründeten sie 2008 eine Koalition zum Kampf gegen diese Art von Online-Betrug.

ZDNet.de Redaktion

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