So behält man bei der App-Entwicklung den Funktionsumfang unter Kontrolle

Die Entwicklung von Apps ist in vieler Hinsicht ein herausforderndes und bereicherndes Erlebnis. Der Reiz liegt am ununterbrochenen Lösen von Problemen, an Erfolgen und Fehlschlägen.

Wer eine App entwickelt, sollte darauf achten, dass die wichtigsten Features abgedeckt sind. Doch wie lässt sich verhindern, dass die Liste der Funktionsmerkmale unbeherrschbar wird? Es kann sehr verlockend sein, der App Features hinzuzufügen, bevor sie fertig ist. Es gibt häufig neue Funktionen, die wirken, als seien sie unproblematische Ergänzungen für die vorhandene Codebasis und würden die Funktionalität der App bei „minimalem“ zusätzlichen Code „bedeutend“ verbessern. Wie man weiß, dauern die meisten Ergänzungen länger als erwartet, und auch wenn es zuerst aussieht, als sei es ganz einfach, kann daraus ein Albtraum werden.

Um die App termingerecht und im Rahmen des Budgets fertig zu stellen, ist es entscheidend, das Wuchern von Funktionen zu vermeiden – das heißt, das Einschleichen von Funktionen in die Software, während des Entwicklungsprozesses. Feature-Wucher kann das Ende für einen Entwicklungszeitplan und manchmal sogar für ein Produkt bedeuten. Hier sind einige Möglichkeiten, um das Ausufern der Funktionen gering und dennoch den kreativen Fluss aufrecht zu erhalten und den Ertrag für künftige Releases zu maximieren.

1. An die Featureliste halten

Wenn die Planung abgeschlossen ist und das Programmieren beginnt, ist es wichtig (wenn auch häufig schwierig), sich an die Liste der Funktionen zu halten, die für den ursprünglichen Release festgelegt wurde. Wer das schafft und keine neuen Funktionen hinzufügt, ist schon einige Schritte weiter.

2. Eine neue Liste erstellen, nicht eine neue Funktion

Die Entwicklung von Apps ist ein kreativer Vorgang, der intensive Kopfarbeit erfordert, und es ist ganz natürlich, dass diese kreativen Energien in verwandte Bereiche überströmen, wie zum Beispiel die Ergänzung von Funktionen. Wenn die Versuchungen neuer Funktionen sich einzuschleichen beginnen, sollte eine neue Liste erstellt werden, um den Feature-Wucher im Zaum zu halten. Dabei sollte man darauf achten, Einzelheiten darüber aufzunehmen, wie die Funktionen mit früheren Funktionen oder solchen, die entwickelt werden, verbunden sind. Dadurch bleibt die aktuelle Version im Plan, und die Entwicklung der nächsten Ausgabe der App wird schneller gehen.

3. Eine Funktionsliste für die Version erstellen

Wird eine neue App entwickelt, sollte eine Liste von Funktionen zur Verfügung stehen, die die Basis für die Funktionsweise der App bilden. Bei fortschreitender Entwicklung wird es immer wieder verlockend sein, eine vorhandene Funktion zu erweitern oder zu erwägen, neue Funktionen auf Basis der anstehenden Fertigstellung einiger Grundfunktionen hinzuzufügen. Listen zukünftiger Features können schnell anwachsen, daher sollte man künftige Funktionen auf potenzielle Versionsupgrades verteilen. Dies erleichtert langfristig die Planung von Upgrades und hilft auf kurze Sicht dabei, die aktuelle Version fertig zu stellen. Darüber hinaus können Funktionen, die während der Entwicklung gut zu sein scheinen, unwichtig werden, oder ihr Wert kann sich ändern, je nach dem Feedback, das von den Nutzern kommt.

4. Fristen für die Funktionen einhalten

Wer vor hat, eine Funktion in einem bestimmten Zeitrahmen fertig zu stellen, für den kann es hilfreich sein, sich an die Frist zu halten, um sich nicht von neuen Funktionen ablenken zu lassen.

5. Features erst hinzufügen, wenn sie verlangt werden

Man sollte Funktionen auf Basis der Bedürfnisse und Forderungen der Endbenutzer priorisieren und nicht aufgrund eigener Annahmen über die Nutzung. Es kann vorkommen, dass eine Liste neuer Funktionen fertig ist, um dann herauszufinden, nur zu einer kleinen Gruppe von Anwendern zu gehören, die diese Funktionen nutzen würden. Wenn viele Benutzer nach einer Funktion verlangen, die auf der Liste steht, sollte diese Funktion zuerst hinzugefügt werden. Das sind möglicherweise genau die Funktionen, auf die zögerliche Käufer gewartet haben und die die Benutzerbasis stark vergrößern können.

Fazit

Die Entwicklung von Apps ist eine bereichernde mentale Herausforderung, die komplex werden kann und bei der man die ursprünglichen Ziele möglicherweise aus dem Blick verliert. Wird verhindert, dass sich mit der Zeit zu viele zusätzliche und ungeplante Features in die Apps einschleichen, werden die Apps schneller fertig, und die Benutzer zufriedener.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

4 Stunden ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

18 Stunden ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

19 Stunden ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

2 Tagen ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

2 Tagen ago