Microsoft hat Browser-Entwicklern geraten, ab sofort auf sein proprietäres Format VML (Vector Markup Language) sowie auf DirectX-basierte Filter und Transitions zu verzichten. Es setzt ab Version 10 des Internet Explorer stattdessen auf SVG und CSS3, wie Ted Johnson, leitender Programmmanager für Internet Explorer Graphics, in einem Blogeintrag festhält. Für die gängigen Einsatzgebiete von VML als auch DX Filter gebe es jetzt standardbasierte Alternativen, die sowohl im IE10 als auch in anderen aktuellen Browsern zum Einsatz kämen.
Weder im Standard- noch im Quirksmodus wird der IE10 die Techniken unterstützen. In den Dokumentenmodi 5, 7, 8 und 9, in denen der Browser das Verhalten der Vorgängerversionen simuliert, bleiben die Legacy-Techniken jedoch vorerst erhalten. Ihre Performance ist allerdings schlechter als die ihrer hardwarebeschleunigten, standardbasierten Nachfolger, wie Johnson schreibt. Programmierer müssen Dokumentenmodi explizit anfordern. HTML-5-Funktionen dann nicht zur Verfügung.
Nach eigenen Angaben hatte Microsoft VML in den IE5 implementiert und 1998 dem World Wide Web Consortium (W3C) zur Standardisierung vorgelegt. Allerdings führte das Gremium den Vorschlag mit einem Konkurrenzentwurf zusammen; das Ergebnis war SVG, das der IE9 erstmals unterstützte. Gleichzeitig erklärte Microsoft VML für veraltet.
DX-Filter hatte Microsoft mit dem IE4 eingeführt: ein Set visueller Filter und Transitions, mit denen Webentwicklern Multimedia-Effekte umsetzen können. Der Name stammt von der darunterliegenden Implementierung – der Grafik-API DirectX. Die wichtigsten Effekte lassen sich Microsoft zufolge mittlerweile mit CSS3 realisieren. Dazu gehören Transparenzen, Gradienten und Schatten.
„Weil der IE10 diese CSS3-Spezifikationen unterstützt, braucht es die IE-spezifischen Legacy-Filter nicht mehr“, schreibt Johnson. Ein zusätzlicher Filter, AlphaImageLoader, sei beliebt gewesen, um Bugs mit PNG-Transparenzen im IE6 zu vermeiden, aber die nächte Browserversion habe den Fehler behoben.
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