Richard Stallman wirft Facebook massive Überwachung vor

Richard Stallman hat in einem Interview sowohl Google+ als auch Facebook kritisiert. Ihre Klarnamen-Politik sei nur Schikane. Facebook führe außerdem mit seinen Cookies eine massive Überwachung eines Großteils des Internets durch. Der Schöpfer des GNU-Projekts und der Free Software Foundation sprach mit dem Sender Russia Today.


Richard Stallman (Screenshot: ZDNet)

„Facebook und Google+ behandeln ihre Nutzer schlecht“, sagte Stallman. „Zum Beispiel, indem sie Klarnamen verpflichtend machen. Diese Richtlinie gefährdet manche Leute. Man sollte sie also nicht nutzen. Facebook ist aber noch für viele weitere schlimme Dinge verantwortlich.“

Stallman führte dies aus: „Facebook unternimmt eine Überwachung im großen Stil. Wenn auf einer Seite ein Like-Button ist, weiß Facebook, wer diese Seite gesehen hat. Und auch wenn derjenige nicht Mitglied bei Facebook ist, kann es die IP-Adresse seines Computers identifizieren. Wenn Sie also mehrere Seiten mit Like-Buttons besuchen, kann Facebook eine Verbindung herstellen, selbst wenn es nicht weiß, wer Sie sind.“


Umstritten: Facebooks „Gefällt mir“-Button (Screenshot: ZDNet)

Die Stellungnahme erinnert an eine Aussage des Wikileaks-Chefs Julian Assange. Der hatte Facebook „die schrecklichste Spionagemaschine, die je erfunden wurde“ genannt – übrigens ebenfalls gegenüber Russia Today. „Wir haben hier die größte Datenbank der Welt mit Menschen, ihren Beziehungen, ihren Namen, ihren Adressen, ihrem Aufenthaltsort, ihrer Kommunikation untereinander und ihren Verwandtschaftsbeziehungen – alles in den USA, alles für US-Geheimdienste zugänglich“, sagte Assange.

Google+ hatte nach Vorbehalten wegen seiner Klarnamen-Richtlinie in der Anfangszeit eingeräumt, man werde dies korrigieren, aber dann doch nur unzufriedenen Anwendern mitgeteilt, sie sollten das Soziale Netzwerk einfach nicht nutzen. Facebooks Datensammlung steht ebenfalls seit Monaten in der Kritik – insbesondere in Deutschland. Die Datenschützer der Länder halten das Einbinden von Social Plug-ins ohne Vetomöglichkeit für unzulässig.

ZDNet.de Redaktion

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