Die University of Cambrigde hat zahlreiche Schriften des britischen Naturforschers und Philosophen Isaac Newton digitalisiert. Zum Start sind über 4000 Manuskriptseiten für jedermann auf der Website der Cambridge Digital Library einsehbar. In den nächsten Monaten sollen Tausende weitere Seiten folgen. Langfristig will die Universität, an der Newton selbst zwischen 1661 und 1701 als Student und Dozent tätig war, ihre gesamte Newton-Sammlung online stellen.
Die erste Auswahl umfasst von Newton handgeschriebene Manuskripte seines mathematischen Werks seit 1660 sowie die 1687 veröffentlichte Erstausgabe seines Hauptwerks Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, zu deutsch „Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie“. In der Principia leitet der Naturforscher das Gesetz der Schwerkraft ab und formuliert die drei Grundgesetze der Bewegung, die auch als Newtonsche Gesetze bekannt sind. Sie bilden die Grundlage der klassischen Mechanik.
Ebenfalls in digitalisierter Form einsehbar sind Bücher aus Newtons Studentenzeit in Cambride, seine späteren Studien zur Optik und das „Waste Book“, ein Notizbuch, in dem er seit 1664 die Infinitesimalrechnung entwickelte. Der gesamte Inhalt des Buches, an dem Newton Jahrzente arbeitete, soll Anfang 2012 transkribiert werden.
„Wir stellen der Welt mit unserer Sammlung einige der vielleicht wichtigsten Schriften und Dokumente in der Geschichte der Wissenschaft zur Verfügung“, sagte Grant Young, der bei der Bibliothek für die Digitalisierung zuständig ist. „Jeder kann jetzt von überall mit einem Mausklick sehen, wie Newton gearbeitet und wie er seine Theorien und Experimente entwickelt hat. Bisher musste man dafür nach Cambridge kommen.“
Nutzer können stufenlos in die abfotografierten Buchseiten hineinzoomen. Langfristig sollen alle lateinischen Texte und handgeschriebenen Anmerkungen in Kooperation mit dem Newton Project der University of Sussex ins Englische übertragen und direkt mit der entsprechenden Seite verlinkt werden. Die Digitalisierung der Newton-Sammlung erfolgte im Sommer 2011. Pro Tag wurden bis zu 200 Seiten gescannt.
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