Weihnachtseinkäufe: mit dem Handy auf Shopping-Tour

Die jährlichen Weihnachtseinkäufe stehen wieder an. Während sich die einen schon das ganze Jahr darauf freuen, ist es für andere der Albtraum, wenn es gilt, bis spätestens zum 24. Dezember alle Verwandten, Bekannten, Freunde und Geschäftspartner mit einer kleinen oder großen Aufmerksamkeit versorgt zu haben.

Da das Smartphone in nahezu jeder Lebenslage helfen kann, sollte es auch die Weihnachtseinkäufe vereinfachen. Glaubt man einer Studie von eBay und der Verbraucher Initiative e.V., so werden es 32,5 Prozent aller Smartphone- und Tablet-Besitzer auch dafür verwenden.

Dabei sind Weihnachtseinkäufe mit dem Smartphone keinesfalls nur etwas für Digital Natives, denn unter den 30- bis 49-Jährigen werden sogar 38,2 Prozent ihr Device nutzen. Durchschnittlich will jeder Befragte etwa 200 Euro per Smartphone für Geschenke ausgeben. Am meisten Geld geben jedoch die über 50-jährigen aus. Auch gibt es regionale Unterschiede. In Nordrhein-Westfalen legen die Menschen besonders viel Wert darauf, Geschenke mit dem Handy zu kaufen und wollen pro Person sogar 300 Euro auf diese Weise loswerden.

Das ist durchaus interessant, denn laut einer anderen Studie gibt jeder Deutsche insgesamt nur 215 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Wären beide Studien korrekt, landeten davon nur 15 Euro (7 Prozent) im klassischen Einzelhandel, während Amazon, eBay und Co. 200 Euro (93 Prozent) vom Weihnachtsgeschenkekuchen der Deutschen erhielten.

Das Smartphone dient aber vor allem den Nutzern, die ihre Einkäufe weiterhin klassisch durchführen, indem sie durch die Innenstädte und Einkaufszentren ziehen. Wer es vorzieht, zuhause zu bleiben, kommt mit dem klassischen PC besser zurecht: Der größere Bildschirm bietet ein besseres "Einkaufserlebnis".

Idealerweise wird man von seinem mobilen Begleiter beim Ladeneinkauf unterstützt, indem man nur dem Barcode eines Artikels scannt und der erstaunten Verkäuferin daraufhin sagen kann, dass es den Artikel im Shop zwei Straßen weiter 10 Euro günstiger gibt. Sollte es ihn in einem anderen Stadtteil 30 Euro günstiger geben, bestellt die App gleich ein Taxi, da sie festgestellt hat, das man die etwa 12 Euro Taxikosten wieder raushat, wenn man im günstigsten Geschäft kauft.


Preisvergleichs-Apps lesen den Barcode und finden günstige Preise. Dieses Buch gibt es statt für 69,80 Euro bei Amazon schon für 22,99 Euro – allerdings gebraucht.

Ganz so weit sind die heutigen Apps dann aber doch noch nicht, aber immerhin nennen die meisten nicht nur Preise von Onlineshops, sondern können auch Ladengeschäfte in der Nähe anzeigen. Das Taxi muss man sich allerdings mit einer zweiten App bestellen.

Idealo.de


Idealo.de findet nur Online-Shops, aber keine Ladengeschäfte in der Nähe.

Idealo.de ist eine der beliebtesten Preissuchmaschinen in Deutschland. Sie ist bekannt dafür, sehr viele Anbieter zu vergleichen und zuverlässig über Lieferzeiten, Versandkosten und Zahlungsmöglichkeiten zu informieren. Die App für iOS und Android greift auf denselben Datenbestand zurück. Das heißt, man findet ausschließlich Onlineshops und keine Ladengeschäfte.

Das Scannen von Barcodes ist nur möglich, wenn man vorher eine kompatible App, etwa ZXing für Andoid, installiert hat. Die App bietet findet nicht nur den günstigsten Preis in Onlineshops, sondern auch Links zu Testberichten von Onlinepublikationen.

Etwas ärgerlich ist, dass man anders als auf der Idealo-Website die Versandkosten nicht nach Zahlungsweise getrennt aufgeführt bekommt. Es wird nur die günstigste Variante angezeigt, was in der Regel Vorkasse heißt. Vorsichtige Kunden wählen jedoch lieber einen Dienst wie PayPal, bei dem sie die Zahlung an den Shop jederzeit auf Eis legen können, wenn sie die Ware nicht erhalten.

Wie die meisten Preisvergleichsapps schickt auch Idealo den Nutzer auf die Website des Onlineshops, die meist nicht für Smartphones optimiert ist. Der Bestellvorgang ist oft sehr umständlich. Für einen Kauf nutzt man besser einen PC oder mindestens ein Tablet.

Guenstiger.de


Guenstiger.de findet auch Ladengeschäfte, die die gesuchten Produkte führen.

Auf der vorweihnachtlichen Einkaufstour will man nicht immer im Onlineshop bestellen. Oft hat man den Wunsch, die Ware gleich mitzunehmen. Das gibt dann das Gefühl, dass man dieses Geschenk in seiner gedanklichen Einkaufsliste sofort abhaken kann.

Guenstiger.de für iOS und Android findet nicht nur Onlineshops, sondern auch Geschäfte des klassischen Einzelhands. Das Bild links zeigt, dass beispielsweise das Samsung Galaxy S2 bei einer bekannten Elektromarkt-Kette in der Nähe kaum teurer ist als im günstigsten Onlineshop. Ein Tap auf den Onlineshop ergibt zudem, dass dieser 14,90 Euro Versandkosten verlangt.

Die App zeigt neben der Adresse auch Öffnungszeiten und Telefonnummer an. Mit einem Tap kann man im Shop anrufen und sich versichern, ob die angezeigte Information "sofort abholbereit" auch den Tatsachen entspricht.

Einen direkten Link zu einer Navigationslösung wie Oeffi oder Google Navigation gibt es nicht. Die App zeigt nur einen kleinen Kartenausschnitt von Open Street Map an. Barcodes werden ohne Probleme gelesen. Eine Zusatz-App ist dafür nicht erforderlich.

Man muss Apps wie guenstiger.de allerdings mit Vorsicht genießen. Viele Einzelhändler sind nicht bereit, ihre Preise in Suchmaschinen zu veröffentlichen, so dass es schwierig ist, das günstigste Ladengeschäft in der Nähe zu finden.

Geizhals.at


Geizhals kennt Onlineshops in der gesamten EU.

Die aus Österreich stammende Preissuchmaschine Geizhals.at findet wie idealo.de nur Online-Shops. Sie ist allerdings bekannt dafür, Shops aus der ganzen EU im Angebot zu haben. Das gilt auch für die Android- und iOS-App.

Oft findet man in bestimmten Ländern, etwa Polen, manche Produkte erheblich günstiger als in westeuropäischen Ländern. Auch in Großbritannien weichen Preise oftmals vom restlichen EU-Durchschnitt ab.

Im Binnenmarkt der EU kann man ohne Zollformalitäten einkaufen. Zudem gilt die Fernabsatzrichtlinie EU-weit. So haben Verbraucher in der gesamten EU im Wesentlichen die dieselben Rechte, etwa online gekaufte Waren ohne Angaben von Gründen zurücksenden zu können.

Grundsätzlich ist es daher egal, aus welchem EU-Land die Ware kommt, wenn der Preis stimmt. Trotzdem sollte man einige Dinge beachten: Zunächst einmal hat man oft das Problem, dass der Onlineshop nur in der jeweiligen Landessprache verfügbar ist, die man nicht oder nicht gut beherrscht. Zum Beispiel kann es Schwierigkeiten geben, das "Kleingedruckte" in den AGB zu verstehen. Ferner sollte man beachten, dass die Versandkosten nach Deutschland häufig recht hoch und die Lieferzeiten lang sind.

Bei vielen Produkten gibt es landesspezifische Ausführungen. Ein Laptop mit rumänischer Tastatur ist in Deutschland nur bedingt sinnvoll. Außerdem können die Netzstecker für deutsche Steckdosen ungeeignet sein. Letzeres gilt insbesondere für Großbritannien. Solche Dinge muss man vorher abklären.

Außerdem gilt: Recht haben heißt nicht Recht bekommen. Wer in einem moldawischen Onlineshop kauft, das Produkt wegen Nichtgefallen zurückgibt, aber sein Geld nicht zurückerhält, muss im Zweifel in Moldawien einen Gerichtsprozess führen, um eine Chance auf Rückerstattung des Verkaufspreises zu haben.

eBay


Mit der eBay-App verpassen Schnäppchenjäger kein Auktionsende mehr.

Auktionsprofis sparen bares Geld, wenn sie im richtigen Moment wenige Sekunden vor Ende der Versteigerung ein Gebot abgeben. Damit man das Auktionsende nicht verpasst, benötigt man eine entsprechende App, die rechtzeitig daran erinnert, am Ball zu bleiben. Die offizielle eBay-App ist für iPhone, iPad, Android, Blackberry und Windows Phone verfügbar.

Mit ihr lässt sich einstellen, dass man 15, 10 oder 5 Minuten vor Auktionsende benachrichtigt werden möchte. Allerdings sollte man zunächst die Einstellungen anpassen, denn die App übertreibt es mit den Benachrichtigungen. So piept das Handy, wenn man geboten hat, wenn man die Auktion gewonnen hat, wenn man bezahlt hat und wenn der Verkäufer mitteilt, dass er das Geld erhalten hat. Verkäufer bekommen jeweils eine Nachricht, wenn ein neues Gebot eingegangen ist.

Wer nicht zu viel Zeit in die Anpassung der Default-Settings investieren möchte, der kann stattdessen Pkt Auctions eBay nutzen. Die App gibt es jedoch nur für Android. Sie bietet fast alle Features der offiziellen App, geht aber mit Benachrichtigungen sparsamer um.

myTaxi

Wer mit einer App wie guenstiger.de herausgefunden hat, in welchem Geschäft seiner Stadt er das entdeckte Weihnachtsgeschenk am billigsten bekommt, muss dorthin gelangen. Mit der App myTaxi für Android und iOS kann man sich schnell ein Taxi bestellen. Praktischerweise ermittelt die App auch den ungefähren Fahrpreis. So sieht man, ob es sich lohnt, sein Produkt in bei einem anderen Händler zu kaufen.

myTaxi ist in den größten deutschen Städten wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart verfügbar. Außerdem gibt es den Dienst in Wien und auf Sylt.

Während man auf das Taxi wartet, kann man dessen Standort auf der Karte verfolgen. Außerdem zeigt das Handy an, wie lange man ungefähr noch warten muss.

Öffi

Öffi ist ein App für Android, die man nutzen kann, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu dem Geschäft seiner Wahl zu kommen. Sie weist den Weg zur nächsten Haltestelle, ganz gleich, ob es von dort per Bus, Staßenbahn, U- oder S-Bahn weitergeht.

Ferner gibt sie darüber Auskunft, wann und wo man umsteigen muss und wie lange die Fahrt dauert. Fußwege, zum Beispiel innerhalb von großen Bahnhöfen, berücksichtigt die App ebenfalls.

Öffi ist in nahezu allen großen Städten im deutschsprachigen Raum verfügbar. Die Liste der Städte und Regionen wird ständig erweitert. Ferner werden einige Metropolregionen im Ausland unterstützt. Ob man in der eigenen oder in einer fremden Stadt unterwegs ist, mit Öffi findet man immer die richtige Nahverkehrsanbindung.

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ZDNet.de Redaktion

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