Amazon hat vergangene Woche ein Patent zugesprochen bekommen, das Ortsdaten des Anwenders und Marketing eng zusammenführt. Die beschriebene Technik analysiert nicht nur bevorzugte Aufenthaltsorte des Nutzers, um ihm passende Angebote vorzuschlagen – sie prognostiziert auch, wohin er sich weiter bewegen wird, und kann mit Anzeigen, Gutscheinen oder Nachrichten darauf reagieren.
Das Patent, das die Nummer 11/683.849 trägt, hatte Amazon im März 2007 beantragt. Der Onlinehändler schildert darin ein Verfahren, Ortsdaten von Anwendern zu nutzen. Erst wird aufgrund der besuchten Orte ein Ziel oder eine Richtung ermittelt, in die sich der Nutzer bewegt. Dann nimmt das System Gebote von Dritten entgegen, die dem Nutzer Marketinginformationen auf sein Gerät schicken möchten. Das System würde also die Bewegungen des Nutzers ständig überwachen und ihm immer wieder passende Angebote machen.
Die Patentbeschreibung schildert den Fall eines durch ein Einkaufszentrum flanierenden Nutzers. Er würde demnach Gutscheine von Geschäften erhalten, die er nach Amazons Meinung gerade ansteuert – oder eben die eines Konkurrenten. Ein anderes Beispiel ist der Besuch einer Großveranstaltung, der sich leicht ermitteln lasse. Hier könne man den Nutzer auf bestimmte Angebote hinweisen, an denen er mit einiger Wahrscheinlichkeit ohnehin vorbeikomme.
Das Verfahren zur Ortsbestimmung legt Amazon nicht fest. Man könnte GPS nutzen oder Daten von Mobilfunkstationen, heißt es in der Beschreibung.
So deutlich wie in diesem Patentantrag hat wohl noch kein Unternehmen geschildert, wie es sich eine komplette Überwachung seiner Kunden via Mobilgerät vorstellt. Der Antrag macht auch klar: Je mehr Punkte das System definieren kann, desto besser werden die Vorhersagen. Wer einmal ein Schuhgeschäft besucht, wird dies vermutlich in einem anderen Einkaufszentrum ebenfalls tun.
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