Seagate und WD verkürzen Garantiezeiten für Festplatten

Seagate und Western Digital haben die Garantiezeiten für viele ihrer Festplatten verkürzt. Die beiden Firmen bestätigten einen Bericht von The Register, wonach der Großhandel bereits informiert wurde. Demnach beträgt der Garantiezeitraum künftig bei Seagate nur noch ein Jahr und bei WD nur noch zwei Jahre. Zuvor gewährten beide Firmen auf die meisten ihrer Produkte drei Jahre Garantie.

Bei Western Digital treten die Änderungen ab dem 2. Januar in Kraft. Sie gelten für die Modellreihen Caviar Blue, Caviar Green und Scorpio Blue. Seagate setzt die neuen Bedingungen zum 31. Dezember um. Die Desktop- und Notebook-Festplatten des Unternehmens haben ab dann nur noch eine Garantie von einem Jahr. Einzige Ausnahmen sind die Modelle der Serien Barracuda XT und Momentus XT, die dann mit einer Garantie von drei statt fünf Jahren ausgeliefert werden.

„Seagate standardisiert seine Garantiebedingungen, damit sie denen der Consumer-Elektronik- und Technologieindustrie entsprechen“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. „Die neue Garantie gilt für einige von Seagates internen Festplatten für Laptops, Desktops und Consumer-Elektronikgeräte. Keine Änderungen gibt es bei unternehmenskritischen Enterprise-HDDs und unter der Marke Seagate angebotenen externen Lösungen.“

IDC-Analyst Daniel Bizo sieht die Änderungen als Folge der Konzentration im HDD-Markt. Western Digital steht vor der Übernahme seines Konkurrenten Hitachi Global Storage Technologies und Seagate plant den Kauf von Samsungs Festplattensparte. Nach Abschluss der Transaktionen wird es nur noch drei große Anbieter geben: Seagate, WD und Toshiba.

„Unter dem Strich ist das das Ergebnis eines geringeren Konkurrenzdrucks im Markt“, sagte Bizo im Gespräch mit ZDNet Großbritannien. „Im Grunde erkennt man daran die gestiegene Konzentration der Anbieter und der Marktanteile. Die geänderten Garantien ermöglichen es ihnen, ihre Profite sofort zu steigern. Und sie kommen damit durch, weil es weniger Konkurrenz gibt.“

Ein Sprecher von Western Digital dementierte einen Zusammenhang zwischen den kürzeren Garantiezeiten und der Flutkatastrophe in Thailand, die erhebliche Auswirkungen auf die HDD-Fertigung beider Firmen in dem Land hatte. Bizo glaubt jedoch, dass die daraus resultierenden Kosten beide Unternehmen zwingen, ihre Ausgaben zu senken. „Die Hersteller, die hart von den Überschwemmungen getroffen wurden, stehen auch deswegen unter dem Druck, verlorene Profite auszugleichen, weil sie börsennotierte Unternehmen sind.“ Kürzere Garantiezeiten wirkten sich nicht nur positiv auf die Profite, sondern langfristig auch auf die Kosten aus. Beide Firmen profitierten also doppelt von den Änderungen.

ZDNet.de Redaktion

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