Die vergangene Woche erschienene überarbeitete Version von iOS 5.0.1 eröffnet einen rechtlich unproblematischen Weg für die Portierung der Sprachsteuerung Siri auf das iPhone 4, wie der renommierte Hacker MuscleNerd vom iPhone Dev Team per Twitter mitteilt. Er nennt das Dateisystem „weit offen“.
Apple verzichtet bei diesem nachgeschobenen kleineren Update (Build 9A406) für iPhone 4S auf die Verschlüsselung der RAM-Disk. Daher könnten technisch versierte Nutzer an die für eine Portierung erforderlichen Dateien gelangen, ohne Apples Urheberrechte zu verletzen: „An Siri-Dateien und dergleichen kommt man jetzt auch ohne Piraterie“, schreibt MuscleNerd.
Apple hatte Siri im Oktober als „ergebenen persönlichen Assistenten“ vorgestellt, der auf alltägliche Spracheingaben reagiert, ohne ein bestimmtes Vokabular einüben zu müssen. Die Sprachsteuerung sollte jedoch dem neuen iPhone 4S vorbehalten bleiben, was das Unternehmen mit der erforderlichen Hardware begründete. Da auch die Nutzer des keineswegs veralteten iPhone 4 nach diesem Feature von iOS 5 verlangen, suchten und fanden Hacker zahlreiche Wege, um Siri auch mit ihm nutzen zu können.
Die bisherigen Methoden erwiesen sich jedoch als illegal oder einfach nicht alltagstauglich. Sie können außerdem für erhebliche Risiken sorgen, wenn sie etwa die Übertragung eigener Daten über fremde Server erfordern. Die jetzt mögliche Portierung wäre zumindest aus rechtlichen Gründen weniger angreifbar. Nach wie vor scheint jedoch die eindeutige Kennung eines iPhone 4S erforderlich, was Apple wiederum Gegenmaßnahmen erlaubt, wenn Tausende Geräte mit der gleichen Kennung auf Siri zugreifen.
Unklar ist derzeit noch, ob Apple den leichter gangbaren Weg zu einer Siri-Portierung auf iPhone 4 absichtlich eröffnet hat. Ebenso gut ist möglich, dass es sich nur um ein Versehen in einem zu hastig bereitgestellten iOS-Update handelt.
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