Seagate schließt Übernahme von Samsungs Festplattensparte ab

Seagate hat nach eigenen Angaben die Akquisition von Samsungs Festplattengeschäft planmäßig abgeschlossen. Außer dem Kaufbetrag von insgesamt 1,375 Milliarden Dollar, der sich je zur Hälfte aus Barmitteln und Aktien zusammensetzt, erhalten die Koreaner einen Sitz in Seagates Aufsichtsrat.

Zudem haben sich die Unternehmen darauf geeinigt, ihre gegenseitigen Lizenzabkommen auszuweiten. Im Rahmen der intensivierten Kooperation wird Samsung Seagate mit NAND-Flashspeicher für Solid State Drives und Hybridfestplatten versorgen. Im Gegenzug liefert Seagate Samsung Laufwerke für PCs, Notebooks und Unterhaltungselektronikgeräte. Enterprise-Storage-Lösungen wollen die Partner künftig verstärkt gemeinsam entwickeln.

Die Kaufvereinbarung umfasst unter anderem Samsungs 2,5-Zoll-Festplatten-Serie M8. Unter den Mitarbeitern, die zu Seagate wechseln, sind auch einige Senior Manager und Design-Ingenieure, die sich künftig auf die Entwicklung kompakter Speicherprodukte für den Mobile-Computing-Markt konzentrieren sollen. N.Y. Park wird als Senior Vice President und General Manager Segates Produktentwicklung in Korea überwachen und als Leiter des koreanischen Design-Zentrums fungieren. Er berichtet an Bob Whitmore, Seagates Executive Vice President und CTO.

„Wir haben unsere aktuelle und künftige Produktentwicklung und unsere Roadmaps angepasst, um unsere Produkteinführungszeiten zu beschleunigen und die steigende Nachfrage nach Storage-Lösungen besser erfüllen zu können“, sagte Steve Luczo, Chairman, Präsident und CEO von Seagate. „Es ist eine aufregende Zeit in unserer Branche mit sich schnell entwickelnden Chancen in vielen Märkten wie Mobile Computing, Cloud Computing und Solid-State-Speicher.“

Mit der Übernahme von Samsungs Festplattensparte durch Seagate schreitet die Konsolidierung im Storage-Markt weiter voran. Erst Anfang März hatte Hauptkonkurrent Western Digital Hitachi Global Storage Technologies für 4,3 Milliarden Dollar gekauft. Dadurch stieg es zum Weltmarktführer auf, laut Wall Street Journal mit einem Anteil von knapp 50 Prozent. Seagate hält iSuppli zufolge einen Anteil von 29 Prozent. Zusammen mit Samsungs Festplattensparte kommt es auf rund 40 Prozent. Die einzig verbleibende dritte Kraft am Markt ist Toshiba.

Eine erste Folge des geringeren Konkurrenzdrucks: Sowohl WD als auch Seagate haben die Garantiezeiten für viele ihrer Festplatten verkürzt. Seagate gewährt ab 31. Dezember nur noch ein Jahr, WD ab 2. Januar nur noch zwei Jahre. Zuvor betrug die Garantiezeit bei beiden Herstellern drei Jahre. „Im Grunde erkennt man daran die gestiegene Konzentration der Anbieter und Marktanteile“, sagt IDC-Analyst Daniel Bizo. „Die geänderten Garantien ermöglichen es ihnen, ihre Profite sofort zu steigern. Und sie kommen damit durch, weil es weniger Konkurrenz gibt.“

ZDNet.de Redaktion

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