Facebook wird auf Druck des irischen Datenschutzbeauftragten (Data Protection Commissioner, DPC) seinen Dienst in Europa überarbeiten. Das hat das Unternehmen in einem Blogeintrag angekündigt. Es reagiert damit auf den Abschluss einer dreimonatigen Untersuchung der irischen Datenschutzbehörde, die aufgrund einer formellen Beschwerden des österreichischen Jurastudenten Max Schrems ausgelöst wurde.

„Wir freuen uns, dass der DPC-Bericht zeigt, wie sich Facebook an europäische Datenschutzbestimmungen hält und mit dem irischen Gesetz übereinstimmt“, schreibt Richard Allan, Direktor für European Public Policy bei Facebook. „Selbstverständlich kümmert sich Facebook immer darum, seine Datenschutzrichtlinien zu verbessern, und die Prüfung der DPC hat verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie wir die vorhandenen Verfahren optimieren können.“

Allan zufolge soll vor allem die Transparenz verbessert werden. Facebook werde mit der DPC zusammenarbeiten, damit Mitglieder des Social Network mehr Informationen darüber erhalten, wie sie ihre Daten auf Facebook und bei der Nutzung von Apps kontrollieren können.

Unter anderem soll es eine neue Benachrichtigung geben, die erläutert, wie die Vorschläge für Foto-Tags funktionieren. Es werde aber auch eine Möglichkeit geschaffen, die Funktion vollständig zu deaktivieren. Darüber hinaus will das Unternehmen seine Richtlinien für die Speicherung und Löschung von Nutzerdaten anpassen. Das gelte auch für Daten, die auf externen Websites mit Facebook-Integration aufgezeichnet würden.

Alle Änderungen sollen in den kommenden sechs Monaten umgesetzt werden. Die Fortschritte würden von der DPC geprüft, so Allan. Facebook habe auch einer weiteren Untersuchung der Behörde im Juli 2012 zugestimmt.

Die DPC ist die für Europa zuständige Datenschutzbehörde, da Facebook sein Europageschäft von Irland aus betreibt. Ausgelöst wurde die Untersuchung durch formelle Beschwerden des österreichischen Jurastudenten Max Schrems. Der hatte im Juni auf Nachfrage eine CD von Facebook erhalten, die persönliche Daten über ihn aus einem Zeitraum von drei Jahren enthielt. Die DPC warf Facebook daraufhin vor, von Nutzern und auch Nichtmitgliedern ohne deren Wissen Schattenprofile anzulegen.

In den USA hatte Facebook Ende November einen Vergleich mit der Federal Trade Commission erzielt. Er sieht vor, dass das Soziale Netz keine versteckten Privatsphäre-Änderungen mehr durchführen darf. Zudem muss es sich die kommenden 20 Jahre regelmäßig privaten Datenschutzrevisionen unterziehen.

ZDNet.de Redaktion

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