Microsoft wird ab 2013 nicht mehr mit einem eigenen Stand auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vertreten sein. Am 9. Januar hält CEO Steve Ballmer zudem letztmalig eine Keynote auf der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik. Das hat Frank X. Shaw, Corporate Vice President für Unternehmenskommunikation bei Microsoft, in einem Blogeintrag angekündigt. Allerdings sollen Microsoft-Manager auch künftig vor Ort sein, um den Kontakt zu Kunden und Partnern zu pflegen.
„Wir werden weiter an der CES teilnehmen, die großartige Möglichkeiten bietet, sich mit Partnern und Kunden aus der PC-, Mobilfunk- und Unterhaltungsbranche zu treffen“, schreibt Shaw. „Aber wir werden nach 2012 weder mit einer Keynote noch mit einem eigenen Stand präsent sein, denn die Meilensteine unserer Produktneuvorstellungen sind generell nicht mit dem CES-Termin im Januar in Einklang zu bringen.“ Die Eröffnungsrede der CES oblag seit vielen Jahren traditionell dem jeweiligen Microsoft-Chef.
Abschließend heißt es im Microsoft-Blog, dass man nach 20 Jahren enger Zusammenarbeit auch weiterhin mit dem CES-Veranstalter CEA (Consumer Electronics Association) kooperieren werde. Das dürfte den Einschnitt, den Microsofts Rückzug für die CES bedeutet, jedoch nur wenig mildern. Der Konzern ist nicht der erste große Name, der sich von der Messe in Las Vegas verabschiedet – in den vergangenen Jahren hatten sich bereits Amazon, Apple und Google aus den Messehallen weitgehend zurückgezogen. Experten prophezeien der Messe deshalb bereits seit einiger Zeit ein nahendes Ende – ähnlich wie anderen großen IT-Messen weltweit gelinge es der CES nicht mehr, entscheidende Impulse zu setzen. Dies geschehe längst anderswo.
Das Roadmap-Argument von Microsoft erscheint einigen Beobachtern vorgeschoben. Vielmehr habe der Softwarekonzern angesichts der schwierigen Wirtschaftslage wohl den ROI (Return of Investment) der CES noch einmal genau durchgerechnet.
Die Lücken, die die abgewanderten großen Namen hinterlassen haben, versuchen die CES-Organisatoren seit Jahren mit Neueinsteigern zu füllen. So tauchten zuletzt mehr und mehr Autobauer in Las Vegas auf, die dort ihre Technologien präsentieren, während die Neufahrzeuge selbst auf den traditionellen Automessen wie der International Auto Show in Detroit oder der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt gezeigt werden.
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