Apple beantragt Patent auf Authentifizierung durch Gesichtserkennung

Apple hat beim US-Patentamt einen Antrag auf eine Technik gestellt, um im Standby-Modus eines Mobilgeräts Personen mittels der frontseitigen Kamera zu identifizieren. Ist der Eigentümer des Geräts darunter, schaltet es sich auf Wunsch automatisch an.

Apple nennt sein System „niedrigschwellige Gesichtserkennung“. Sie sei nicht so rechenaufwändig wie die üblichen „robusten“ Verfahren und erfordere auch keine besonderen Lichtverhältnisse, wie das bei sicheren biometrischen Systemen der Fall sein müsse. Sie könnte auf „Smartphones, Tablet-Computern, Laptops und dergleichen“ laufen.

Eine ähnliche Technik hat Apples Konkurrent Google schon im Einsatz. Das Modell Galaxy Nexus mit Android 4.0 nutzt die vorderseitige Kamera und gleicht das Bild mit einer Nutzerdatenbank ab, um das Gerät zu entsperren, falls ein Treffer darunter ist. Damit erntete Google gleich nach Veröffentlichung Kritik – Anwender berichteten, man könne die Funktion mit einem Foto aushebeln. Aber wie jetzt Apple in seinem Antrag wich Google auf das Argument aus, es handle sich um eine Option mit geringem Wert für die Sicherheit, die unsicherer als ein Muster, eine PIN oder ein Passwort sei.

Apple erwähnt in seinem Antrag noch, dass Hauttöne und besondere Merkmale im Gesicht für die Erkennung berücksichtigt werden könnten. Einen Hinweis auf einen höheren Sicherheitsstandard als im Fall von Google gibt es aber nicht.

Der jetzt von Apple Insider entdeckte Antrag hatte Apple bereits im Juni 2010 eingereicht. Er könnte in Zusammenhang mit einem Bericht des Wall Street Journal zu diesem Zeitpunkt stehen. Darin hieß es, Apple investiere „bedeutende Ressourcen“, um das kurz vor dem Launch stehende iPad für eine Nutzung durch mehrere Anwender auszurichten. Es werde auch eine Erkennung des Gesichts des Anwenders durch die Kamera geben. Eine solche Funktion enthielt das fertige Produkt dann aber ebenso wenig wie Unterstützung für mehrere Nutzerkonten.

Das iPhone 4S ist übrigens das erste Apple-Smartphone, das Gesichtserkennung für die Kamera nutzt – um die Bildschärfe einzustellen. Apple zufolge können hier bis zu zehn Gesichter berücksichtigt werden.


iPads und iPhones könnten ihren Besitzer bald per Kamera erkennen (Bild: USPTO).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago