Eine optimale Gesundheitsversorgung ist für eine moderne Gesellschaft unverzichtbar. Auch deshalb, weil sie zu einem Wirtschaftsfaktor geworden ist. Denn im Wettstreit zwischen Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften werden die Gesundheit von Mitarbeitern und Bürgern sowie die Qualität des Gesundheitswesens eine entscheidende Rolle spielen. Der Einsatz der Informationstechnik in Krankenhäusern, Arztpraxen und Krankenkassen trägt nachhaltig dazu bei, die medizinische Versorgung der Beschäftigten udn der gesamten Bevölkerung sicherzustellen.
Eine zentrale Herausforderung besteht darin, Planungssicherheit im Bereich Gesundheit zu schaffen. Das gilt nicht nur für Politiker, Ärzte und Bürger, sondern auch für die IT-Verantwortlichen und die Hersteller entsprechender Lösungen. Auch sie müssen wissen, wohin die Reise im Gesundheitswesen geht.
Die IT-Infrastruktur galt im Gesundheitswesen bislang als weniger wichtiger Teil einer Anwendung. Normalerweise wurden entsprechende IT-Systeme exakt auf bestimmte Applikationen hin zugeschnitten und zusammen mit ihnen verkauft. Im Lauf der Zeit entstand so im Gesundheitssektor ein regelrechter „Infrastruktur-Zoo“. Heute steht diese heterogene IT-Welt einer strukturierten Weiterentwicklung im Weg. Zudem ist diese Diversität aus wirtschaftlicher Sicht problematisch, weil sie bei zu geringer Flexibilität auch noch zu höheren Betriebskosten führt. Hier gilt es anzusetzen.
Tragfähige Planungsgrundlage gefordert
Wie sich das Gesundheitswesen weiterentwickeln könnte, wurde bislang mithilfe der linearen Prognostik ermittelt. Sie geht davon aus, dass auf bestimmte, aus der Vergangenheit bekannte Veränderungen auch in der Zukunft wieder dieselben Reaktionen folgen. Doch dieses Modell hat sich immer wieder als zu unsicher erwiesen. Nachdem Entscheidungen in vernetzten Systemen in der Regel Ergebnisse mit hohen Abhängigkeiten und vielfältigen Wechselwirkungen haben, ergibt sich ein weiterer Unsicherheitsfaktor bei einer linearen Prognostik.
Sechs Szenarien ermittelt
Im Rahmen der Zukunftskonferenz und dem anschließenden Projekt „Die Zukunft der IT im Gesundheitswesen 2015“ hat Fujitsu sechs plausible Szenarien zur zukünftigen Rolle der IT identifiziert. Entwickelt wurden diese Szenarien mithilfe der Szenario-Management-Methodik von SCMI (PDF). Dabei wird zu einer konkreten Fragestellung – in diesem Fall die Zukunft der IT im Gesundheitswesen – von einer heterogen Gruppe von Personen (Krankenhausleitern, Ärzten, Verwaltungschefs, IT-Spezialisten, Technologieexperten etc.) eine zukunftsoffene Betrachtung strategischer Elemente vorgenommen. Die Methode unterstützt dabei die Bearbeitung und Verdichtung der Informationen bis hin zu plausiblen Zukunftsbildern. Nicht plausible Kombinationen werden im Prozess eliminiert, die Komplexität so reduziert.
Insgesamt wurden von dem Expertenteam sechs plausible Szenarien formuliert. Vier davon basieren auf einem auch weiterhin gesetzlich finanzierten Gesundheitssystem, zwei setzen verstärkt auf eine private Versicherungsbasis.
Grundsätzlich gibt es keine höhere Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Szenarios. Allerdings wird deutlich, dass sich laut diesen Szenarien die IT in zwei Bereiche aufspalten könnte: Szenario I und II sind durch Insellösungen geprägt. Die Hersteller entsprechender Lösungen verzichten weitgehend auf Kooperationen und Standardisierung. Auch eine segmentübergreifende Prozessunterstützung sowie die Integration der Medizintechnik sind nicht vorhanden.
IT in zwei Bereiche gespalten
In den Szenarien III bis VI ist dagegen eine starke Vernetzung der Informationstechnik anzutreffen. Die Grundlage dafür legt eine enge Zusammenarbeit der Hersteller von IT-Systemen und Geräten der Medizintechnik sowie zwischen Vertretern beider Gruppen. Ein zentrales Element ist die enge Verzahnung zwischen Medizintechnik und IT, und es gibt feste Standards, welche die IT-Prozesse steuern. Ein weiteres Kennzeichen ist das hohe Maß an elektronischer Unterstützung von Abläufen.
Fujitsu Technology Solutions sieht allerdings eine gewisse Veränderung der aktuellen Situation in Richtung Szenario IV (privatisiertes Gesundheitswesen als Wachstumstreiber). Es gilt die Veränderungen weiter zu beobachten und anstehende Entscheidungen auf ihre jeweilige Bedeutung in den verschiedenen Szenarien hin zu überprüfen. Bei den Spiegelungen lässt sich dann dahingehend differenzieren, ob eine geplante Maßnahme in alle oder die Mehrzahl der Szenarien (zukunftsrobuste Entscheidung) oder nur in einzelne oder nur ein Szenario (Nischenlösung) passt.
Planungen lassen sich so fundierter vornehmen. Mit einer zyklischen Beobachtung der Szenarien auf Fortbestand der Plausibilität lässt sich leicht ein Früherkennungssystem realisieren – Trends lassen sich früher identifizieren, gegebenenfalls notwendige Anpassungen können früher begonnen werden.
Fazit
Es absehbar, dass im Gesundheitswesen Veränderungen anstehen. Welche genau, lässt sich mit klassischen Verfahren nicht mehr vorhersehen. Hier schafft das Szenario-Management Abhilfe. Es hilft Fujitsu und seinen Kunden dabei, zukunftssichere Entscheidungen zu treffen. Dies betrifft auch die Anpassung von IT-Prozessen und IT-Strukturen an sich ändernde geschäftliche Anforderungen sowie die Bereitstellung neuer Services und Lösungen.
Wie sich das Gesundheitswesen und damit verbunden die IT bis 2015 entwickeln werden, lässt sich auch mit der Methodik nicht mit hundertprozentiger Sicherheit vorhersagen. Es ist aber möglich, anstehende Entscheidungen sicherer zu gestalten und Trends früher als andere zu erkennen und schneller zu reagieren. Sicher ist auch: Ohne IT wird es nicht mehr gehen, eine Ausgestaltung der Strukturen mit maximaler Flexibilität ist in jedem Fall eine gute Grundlage für eine optimale Unterstützung der Geschäftsprozesse im Gesundheitssektor.
ist Principal Consultant im Strategischen IT-Consulting und Vertical Expert Healthcare bei Fujitsu Technology Solutions.
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