Erstmals nach 12 Jahren: Mozilla aktualisiert seine Lizenz

Das Mozilla Project hat Version 2.0 seiner Mozilla Public License (MPL) angekündigt. Sie soll für mehr Kompatibilität zu den Apache- und GPL-Lizenzen sorgen, verbesserten Schutz vor Patentklagen bieten und zwischenzeitliche Veränderungen im Urheberrecht berücksichtigen. Die Betreiber hoffen, dass auch diese Lizenz wie die vorhergehende Version 1.1 für über ein Jahrzehnt Bestand haben wird.


Firefox 2011 (Bild: Mozilla)

Die Version 1.0 wurde von Mitchell Baker, die damals noch als Anwältin für Netscape arbeitete, als Lizenz für die Freigabe des Quellcodes von Netscape Communicator entworfen. Baker war bis 2008 CEO der Mozilla Corporation und gehört noch heute dem Gremium an, das die Lizenz verwaltet. Die MPL 2.0 wurde wie der Vorläufer 1.1 von der Free Software Foundation als freie Software sowie von der Open Source Initiative als Open-Source-Lizenz anerkannt. Auch die neue Version ist eine Copyleft-Lizenz für die Quelltextdateien.

Das erklärte Ziel war es, die Lizenz zu vereinfachen und zu modernisieren. Aus den praktischen Erfahrungen der letzten zehn Jahre ergab sich für Mozilla, was tatsächlich in einer Open-Source-Lizenz enthalten sein sollte und was entbehrlich schien. Veränderte Copyright-Gesetze in den USA waren zu berücksichtigen, aber auch die Hinweise von Anwälten außerhalb der USA, was die Anwendung in anderen Jurisdiktionen angeht. Der Patentschutz für die Mitwirkenden sollte in bessere Übereinstimmung mit anderen Open-Source-Lizenzen gebracht werden und einer ganzen Community erlauben, einen eventuell verklagten einzelnen Mitwirkenden zu schützen.

Die Lizenz ist jetzt kompatibel zur Apache-Lizenz. Wer die Bedingungen der MPL erfüllt, sollte auch die Lizenzbedingungen von Apache erfüllen. In ähnlicher Weise erlaubt es die MPL 2.0, den Quellcode zusammen mit anderem Code zu veröffentlichen, der unter der GPL oder LGPL lizenziert wurde. Laut Mozilla macht es „die Kompatibilität zu diesen Lizenzen leichter, Code erneut zu verwenden und zu veröffentlichen“.

ZDNet.de Redaktion

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