Ab dem 12. Januar will Asus ein Update auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich veröffentlichen und zu einem späteren Zeitpunkt ein Entsperrtool für den verschlüsselten Bootloader bereitstellen, mit dem das Quadcore-Tablet Transformer Prime gesichert ist. Der Hersteller reagiert damit auf den Druck unzufriedener Entwickler und Nutzer. Vor wenigen Tagen erst hatten Mitglieder der XDA Developers eine Kampagne gestartet mit dem Ziel, die Tablets von ihren Einschränkungen zu befreien. Eine 128-Bit-Verschlüsselung verhindert bislang das Einspielen angepasster Betriebssystemversionen – Custom ROMs – sowie andere Modifikationen.
„Wir haben uns entschlossen, den Bootloader zu sperren, weil die Anbieter von Medieninhalten verlangen, dass für die Wiedergabe DRM-geschützter Inhalte geeignete Geräte so sicher wie möglich sind“, heißt es in einer von BGR zitierten Erklärung des Unternehmens. „Asus unterstützt Google DRM, um den Nutzern den Genuss von Leihvideos in hoher Qualität zu ermöglichen. Nach unserer Erfahrung gehen Nutzer mit dem Rooten ihrer Geräte außerdem das Risiko ein, ihr System vollständig funktionsunfähig zu machen.“
Das Unternehmen wisse aber auch um die Nachfrage nach einem nicht gesperrten Bootloader in der Modding-Community: „Aus diesem Grund entwickelt Asus ein Entsperrtool für diese Community. Beachten Sie bitte, dass die Garantie von Asus erlischt, wenn Sie sich für das Entsperren Ihres Geräts entscheiden. Außerdem steht Ihnen der Videoverleih von Google dann nicht zur Verfügung, weil das Gerät nicht mehr durch den Sicherheitsmechanismus geschützt ist.“
Asus ist nicht der erste Hersteller, der hinsichtlich eines gesperrten Bootloaders nachgibt. Nach einer ähnlichen Kampagne im letzten Jahr stellte HTC ein Entsperrtool für seine Tablets und Smartphones zur Verfügung. Andere Hersteller einschließlich Sony Ericsson und Samsung gingen ebenfalls auf die Entwickler angepasster ROMs zu, obwohl sie alle dazu neigen, vor einer ungültigen Garantie durch das Rooten ihrer Geräte zu warnen.
Das Update auf Ice Cream Sandwich will Asus ab dem 12. Januar verteilen. Es stellte außerdem ein getrenntes Update in Aussicht, das „die Bildschärfe der Kamera verbessert, eine flüssigere Touchbedienung erlaubt und für mehr APK-Kompatibilität im Android Market sorgt“. Nicht beheben kann Asus damit die berichteten Probleme über eine wenig verlässliche GPS-Navigation des Transformer Prime. Laut Asus beeinträchtigt das Unibody-Gehäuse aus Metall den Empfang von Satellitensignalen und schränkt die GPS-Funktion ein, abhängig zudem von äußeren Faktoren wie Wetter und Gebäuden. Das Tablet sei daher nicht als leistungsfähiges GPS-Gerät zur Navigation nutzbar: „Wir haben uns entschieden, das aus unseren technischen Spezifikationen zu entfernen und es nicht mehr zu bewerben. Wir entschuldigen uns für jegliche Unannehmlichkeiten, die dadurch verursacht wurden.“
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