Microsoft wirft britischer Handelskette Verkauf illegaler Windows-Kopien vor

Microsoft klagt beim britischen High Court gegen die Elektronikmarktkette Comet. Das Unternehmen soll mehr als 94.000 gefälschte Recovery-CDs von Windows XP und Windows Vista verkauft haben. Sie gingen an Käufer eines Desktop-PC oder eines Notebooks mit vorinstalliertem Windows.


Microsoft wirft der britischen Handelskette Comet den Verkauf illegaler Windows-Kopien vor (Bild: Tommylees/Flickr).

„Wie in der Klage dargelegt hat Comet Tausende gefälschte Windows-CDs hergestellt und an nichts ahnende Kunden in Großbritannien verkauft“, wird der Microsoft-Anwalt David Finn in einer Pressemitteilung zitiert. Comet habe sich damit „unfair“ gegenüber seinen Kunden verhalten. „Wir erwarten Besseres von Einzelhändlern von Microsoft-Produkten – und unsere Kunden haben auch Besseres verdient.“

Microsoft zufolge wurden die Fälschungen in einer Fabrik in Hampshire in Südengland gefertigt und in den landesweit fast 250 Filialen der Handelskette angeboten. Comet wird derzeit von seinem europäischen Mutterunternehmen Kesa an die Investmentfirma OpCapita verkauft.

„Comet ist davon überzeugt, im besten Interesse seiner Kunden gehandelt zu haben“, heißt es in einer Mitteilung des Einzelhändlers. „Wir glauben, dass die Entscheidung, neue Computer mit Microsoft-Betriebssystem nicht mehr mit Recovery-CDs auszuliefern, Kunden geschadet hat. Dementsprechend ist Comet davon überzeugt, eine gute Verteidigung gegen die Vorwürfe zu haben, und wir werden rigoros für unsere Position eintreten.“

Recovery-CDs werden benötigt, um Windows neu auf einem Computer zu installieren. In den vergangenen Jahren sind PC-Hersteller allerdings dazu übergegangen, diese CDs nicht mehr mitzuliefern und die Software stattdessen auf einer speziellen Festplatten-Partition abzulegen. Die Hersteller erwarten, dass ihre Kunden die Recovery-CDs selber erstellen.

Schon früher war Microsoft in Großbritannien gegen kleinere Händler vorgegangen. Sie sollen PCs mit illegalen Windows-Kopien verkauft haben.

ZDNet.de Redaktion

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