Die Deutsche Telekom arbeitet an einer neuen Strategie für T-Mobile USA, wie US-Medien berichten. Nach Informationen von Reuters will das Unternehmen seine Pläne aber nicht öffentlich machen, bevor es am 23. Februar die Jahreszahlen für 2011 mitteilt. Wie die Financial Times (nur für Abonnenten zugänglich) berichtet, sucht die Telekom derzeit nach Wegen, Milliarden Dollar zu beschaffen, um die US-Tochter für den harten Wettbewerb mit den drei größeren Netzbetreibern in den USA zu rüsten.
Obwohl der Telekom aufgrund der gescheiterten Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T eine Abfindung im Wert von 4 Milliarden Dollar zusteht, benötigt sie dringend weitere Mittel. T-Mobile liegt im US-Mobilfunkmarkt hinter AT&T, Verizon und Sprint zurück, die schon länger am Ausbau ihrer Netze mit dem schnelleren Mobilfunkstandard LTE arbeiten. Laut Financial Times hatte sich T-Mobile USA so sehr auf die vereinbarte Übernahme eingestellt, dass es über keine hinreichende Planung für ein eigenes LTE-Netz verfügt. Das habe Telekom-Chef René Obermann selbst eingestehen müssen, nachdem AT&T auf Druck der Behörden sein Übernahmeangebot für T-Mobile USA zurückzog.
Der Zeitung zufolge hat der Bonner Konzern bereits mit Banken über eine mögliche Ausgabe von Anleihen gesprochen. Darüber hinaus sei der Verkauf der Mobilfunkmasten in den USA an Investoren angedacht, um sie anschließend von diesen zu leasen. Infrastruktur-Investoren könnten dafür schätzungsweise zwischen 1 und 2 Milliarden Dollar aufbringen. Es bleibt fraglich, ob diese Mittel für den Ausbau des LTE-Netzes reichen, für den Kosten von bis zu 9 Milliarden Dollar veranschlagt werden.
Einflussreiche Aktionäre der Deutschen Telekom sprachen sich schon in der Vergangenheit gegen größere Investitionen aus. Auf längere Sicht gilt daher noch immer als wahrscheinlich, dass sich der Konzern von seiner US-Tochter trennt. Zuletzt bekundete Dish Network, der zweitgrößte US-Anbieter von Satellitenfernsehen, Interesse an einer Übernahme von T-Mobile USA.
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