Microsoft verklagt chinesische Computerhändler wegen Softwarepiraterie

Microsoft hat Klage gegen zwei chinesische Elektronikhändler wegen Softwarepiraterie eingereicht. Wie die Financial Times berichtet, ist es das erste Mal, dass der Softwarekonzern rechtlich gegen Einzelhändler in der Volksrepublik vorgeht.

Die Klagen richten sich gegen Shanghai Gome, eine Filiale der größten Handelskette für elektronische Geräte und Haushaltsgeräte in China, und Beijing Chaoyang Buynow, einem der größten Computerhändler des Landes, zitiert die Financial Times aus einer Pressemitteilung von Microsoft. Demnach liegen dem Unternehmen aus Redmond Beweise dafür vor, dass beide Firmen Computer mit vorinstallierten Raubkopien von Windows und Office verkauft haben.

„Wir hoffen, dass die Klagen eine Warnung für alle Computerhändler und Verkäufer sind. Sie haben geistiges Eigentum zu respektieren, sich gesetzmäßig zu verhalten, den Prinzipien des fairen Wettbewerbs zu folgen und Verantwortung für Verbraucher zu übernehmen“, zitiert die Financial Times Yu Weidong, General Manager für geistiges Eigentum bei Microsoft China.

Dem Bericht zufolge erzielte Microsoft schon mehrere wichtige Erfolge gegen Softwarepiraten in China. Viele ausländische Unternehmen empfänden die Kosten für die Verteidigung ihrer geistigen Eigentumsrechte in China jedoch als sehr hoch.

Die Financial Times nennt auch Zahlen der Business Software Alliance zur Verbreitung von Raubkopien in China. Demnach waren 2010 78 Prozent der in China verkauften Software illegal. Weltweit liege der Durchschnitt bei 42 Prozent. Damit sei das Land bezogen auf den entgangenen Umsatz der weltweit zweitgrößte Markt für gefälschte Software. In diesem Jahr soll China allerdings die aktuelle Nummer eins USA überholen.

In der vergangenen Woche war auch eine Klage Microsofts gegen die britische Elektronikmarktkette Comet bekannt geworden. Das Unternehmen soll mehr als 94.000 gefälschte Recovery-CDs von Windows XP und Windows Vista verkauft haben. Comet weist die Anschuldigungen zurück und kritisiert, dass Computer mit Microsoft-Betriebssystem nicht mehr mit Recovery-CDs ausgeliefert werden.

ZDNet.de Redaktion

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