Drahtlos gut vernetzt: WLAN-Tools für Android

WLAN gehört zur Standard-Ausstattung von Tablets und Smartphones. Das Anmelden an Access Points klappt meist problemlos. Mit den richtigen Tools lässt sich die drahtlose Netzwerkkarte auch für andere Zwecke nutzen.

So ist ein mobiles Gerät als WLAN-Analysetool bestens geeignet. Damit lassen sich schlecht versorgte Orte in Büroräumen aufspüren oder der optimale Kanal für Access Points ermitteln.

Eine aktivierte WLAN-Verbindung belastet jedoch die Batterie. Ein gutes Management-Programm schaltet sie automatisch ab, wenn sich das Handy nicht in der Umgebung eines bekannten Access Points befindet, etwa zu Hause oder in der Firma.

Wifi Analyzer

Mit Wifi Analyzer kann man ermitteln, an welchen Stellen im Büro oder zu Hause der WLAN-Empfang nicht optimal ist. Die App ermittelt die Signalstärke aller empfangbaren Access Points und stellt sie in einer Grafik dar. Dabei lässt sich auch erkennen, welche Kanäle besonders stark von anderen WLAN-Netzen belastet sind. Im Bild links erkennt man etwa, dass Kanal 1 des 2,4-GHz-Bandes von zu vielen Basisstationen genutzt wird. Das ließe sich optimieren.

Das Programm erkennt automatisch Multikanal-Konfigurationen, beispielsweise unter 802.11g++ und 802.11n. So lässt sich ablesen, wie viele Nachbarkanäle durch einen Access Point gestört werden. Dieser Effekt ist immer gegeben, da WLAN-Kanäle nicht überlagerungsfrei sind.

Ein weiterer Modus stellt den zeitlichen Verlauf der Signalqualität dar. Das ist praktisch, wenn man sich innerhalb des Gebäudes bewegt. Aufgrund der Messwerte lässt sich eine Kanalbewertung aufrufen, die anzeigt, auf welcher Frequenz man seinen Access Point am besten betreibt.

Grundsätzlich kann das Programm auch im 5-GHz-Band arbeiten. Das beherrschen allerdings die Funkchips der meisten Android-Handys nicht.

G-MoN


Screenshot: C. Knuetter

G-MoN ist eine App, die man einsetzen kann, wenn größere Bereiche, etwa ein ganzes Firmengelände, versorgt werden soll. G-Mon kann die Standorte von Access Points speichern und auf einer Karte darstellen.

Die gesammelten Daten können in eine KML-Datei exportiert werden, die sich später auf einem PC in Google Maps oder Google Earth einlesen lässt.

G-MoN kann auch GSM- und UMTS-Basisstationen erfassen. So lässt sich beispielsweise ermitteln, ob die versprochene Netzabdeckung des Anbieters tatsächlich eingehalten wird. Das Tool dokumentiert dabei, welche Protokolle die Basisstation beherrscht, etwa GPRS, EDGE, UMTS oder HSDPA. Auch die so ermittelten Daten lassen sich auf einer Karte darstellen.

WiFi at Home

Mit WiFi at Home lässt sich die Akkulaufzeit signifikant verlängern. Die App schaltet WLAN aus, sobald man einen definierten Bereich um sein Heimatnetz verlässt. Kehrt das Handy zurück, wird WLAN wieder aktiviert.

So lässt sich der Strom für die Drahtlosnetzwerkverbindung sparen, wenn man sich ohnehin nicht in einem Bereich mit einem zugänglichen WLAN befindet. Die kostenlose App erlaubt allerdings nur, einen einzigen geografischen Bereich festzulegen, in dem WLAN automatisch aktiviert wird.

Ferner wird der Stromspareffekt teilweise dadurch wieder aufgehoben, dass das Tool in definierbaren Abständen über GPS versucht, den Aufenthaltsort festzustellen. Man kann zwar lange Intervalle festlegen. Das führt aber dazu, dass es unter Umständen sehr lange dauert, bis die WLAN-Funktionalität automatisch wieder hergestellt ist.

rSC Wifi at Home

rsc Wifi at Home ist ebenfalls kostenlos, kann aber mehrere Standorte speichern, in denen der WLAN-Funkchip aktiviert werden soll, etwa zu Hause und am Arbeitsplatz. Ferner nutzt es die Zellen-ID der Mobilfunkbasisstationen, um den Standort festzustellen, was gegenüber der GPS-Methode Strom spart.

Allerdings benötigt man mehr Zeit, um einen Standort zu definieren. Auch innerhalb eines Gebäudes meldet sich ein Mobiltelefon oft an verschiedenen Zellen an. So kommt es beispielsweise häufig zu einem Zellwechsel zwischen UMTS und GSM, wenn der UMTS-Empfang aufgrund der hohen Frequenz im Gebäude schlecht ist.

Da man nur die aktuell eingebuchte Zelle registrieren kann, dauert es meist etwas, bis man einen Standort komplett erfasst hat. Wer bereit ist, diesen Aufwand in Kauf zu nehmen und mit einer weniger benutzerfreundlichen App zu arbeiten, erhält jedoch ein wesentlich leistungsfähigeres Tool als WiFi at Home.

Unlock At Home Using Wifi

Unlock At Home Using Wifi ist eine App, die eine Passwortsperre ausschaltet, wenn man sich im Heim-WLAN befindet.

Falls das Handy unterwegs gestohlen wird, muss der Dieb die PIN oder das Entsperrmuster eingeben. In der Reichweite des eigenen WLAN ist diese Eingabe jedoch nicht erforderlich. Das macht das Leben etwas einfacher.

ZDNet weist in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich darauf hin, dass eine PIN oder ein Entsperrmuster unter Android keinen wirksamen Schutz bietet. So lässt sich auf den meisten Geräten die MicroSD-Karte entnehmen auf einem beliebigen PC auslesen.

Es ist möglich, beliebig viele WLAN-Netze zu definieren, in denen die Gerätesperre deaktiviert ist. Das Programm hat eine weitere nützliche Funktion, die hilft, den Akku zu schonen: Wenn man sich in einem bekannten WLAN befindet, kann das Gerät so konfiguriert werden, dass das Drahtlosnetzwerk niemals abgeschaltet wird. In der Standardeinstellung schaltet sich WLAN ab, wenn das Gerät einige Minuten nicht benutzt wird.

Das bedeutet aber, dass die Datenverbindung über das Mobilfunknetzwerk aufrecht erhalten wird. Dies führt in der Regel zu einem höheren Stromverbrauch, weil das Gerät mit hoher Leistung senden muss, um eventuell einen mehrere Kilometer entfernten Mast zu erreichen, während die WLAN-Basisstation meist nur wenige Meter entfernt ist. Besonders hoch ist der Verbrauch, wenn man per UMTS oder HSUPA mit dem Mobilfunknetz verbunden ist.

Bleibt die Netzwerkverbindung über WLAN bestehen, muss das Handy die Mobilfunkstation nur empfangen, damit keine Anrufe verpasst werden. Nur alle paar Minuten muss sich das Handy melden, dass es sich noch im Netz befindet. Obwohl die Einstellung "White network always on" in der Regel Batterie spart, sollte man das in jeweils örtlich gegebenen Funkbedingungen testen.

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ZDNet.de Redaktion

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