Microsoft prüft Berichte, wonach mehr als 300 Mitarbeiter einer Fabrik des Auftragsfertigers Foxconn im chinesischen Wuhan Anfang Januar damit gedroht haben sollen, vom Dach des Gebäudes zu springen. Auslöser war einem Bericht von Kotaku zufolge eine abgelehnte Gehaltserhöhung. Demnach konnte der Bürgermeister von Wuhan die Arbeiter davon überzeugen, das Dach wieder zu verlassen. In dem Foxconn-Werk wird Microsofts Spielkonsole Xbox 360 produziert.
Foxconn, das auch für Firmen wie Apple, Hewlett-Packard, Dell und Sony arbeitet, teilte gegenüber CNN mit, der Streit sei inzwischen beigelegt. Zu den Details der Einigung machte das Unternehmen keine Angaben.
„Nach unserem Verständnis bezogen sich die Proteste der Arbeiter auf Personalzuordnungen und Transferrichtlinien, nicht aber auf Arbeitsbedingungen“, sagte ein Microsoft-Sprecher. „Aufgrund regelmäßiger Produktionsanpassungen bot Foxconn den Mitarbeitern eine Versetzung zu anderen Fertigungslinien oder eine Kündigung und die Auszahlung der fälligen Gehälter und Boni an.“ Die Mehrheit der Beschäftigten habe sich nach den Protesten entschieden, zu ihrer Arbeit zurückzukehren und nur ein kleiner Teil habe eine Kündigung vorgezogen.
Der Microsoft-Vertreter betonte, dass sein Unternehmen „die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, die unsere Produkte fertigen, sehr ernst nimmt. Wir haben einen strengen Verhaltenskodex, der unsere Erwartungen genau erklärt, und wir überwachen kontinuierlich die Arbeitsbedingungen und kümmern uns um auftretende Probleme. Microsoft setzt sich für eine faire Behandlung und die Sicherheit der Arbeiter ein und stellt die Einhaltung seiner Richtlinien sicher.“
Seit Anfang 2010 haben sich mindestens 16 Arbeiter der Foxconn-Fabrik in Shenzhen im Süden Chinas das Leben genommen. Dort sind mehrere Hunderttausend Menschen beschäftigt. Die meisten Selbstmörder sprangen von Gebäuden. Foxconn versprach die Anbringung von „Fangnetzen“, um seine Mitarbeiter von Sprüngen abzuhalten. Zudem kündigte das Unternehmen für einige Beschäftigte eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent an.
Der Foxconn-Mutter Hon Hai Precision Industries wird immer wieder vorgeworfen, Mitarbeiter zu Überstunden bei geringer Entlohnung und schwierigen Arbeitsbedingungen zu zwingen. Erst kürzlich kündigte das Unternehmen an, Arbeiter durch Roboter zu ersetzen, um die Effizienz zu steigern und die Lohnkosten zu senken.
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