Google+ zeigt künftig keine Beiträge mehr von denjenigen an, die einem Anwender folgen, aber die er selbst nicht abonniert hat. Die Funktion hieß auf Englisch „Incoming“ und auf Deutsch etwas umständlich „Beiträge von Personen außerhalb deiner Kreise“. Sie sei so verwirrend wie veraltet und werde wenig genutzt, teilt Google mit. Dem widersprechen aber einige Anwender.
Manager Dave Besbris schreibt, die Funktion habe es vom Start weg gegeben und sie sei nützlich gewesen, um Menschen mit ähnlichen Interessen zu finden. Dies sei aber jetzt durch eine Vorschlagsliste mit anderen Nutzern obsolet, außerdem gebe es „Beliebte Beiträge“, geteilte Kreise und die auf Google+ beschränkte Suche mit Speichermöglichkeit. „Wir haben außerdem unseren Algorithmus für vorgeschlagene Freunde deutlich verbessert. Diese Änderung dienen alle dem Zweck, den ‚Incoming‘ vorher erfüllte: Menschen in Verbindung zu bringen.“ Man habe daher entschieden, „Incoming“ abzuschaffen und „die Dinge zu vereinfachen“.
Schon aufgrund der mittlerweile beträchtlichen Nutzerbasis von geschätzten 60 Millionen ist es kaum verwunderlich, dass zahlreiche Anwender „Incoming“ vermissen. IT-Berater Ryan Lestage beispielsweise schreibt: „Wenn mich jemand seinen Kreisen hinzugefügt hat, konnte ich über Incoming prüfen, ob ich ihm auch folgen will.“ Besbris antwortet ihm, dies sei eine wirklich sinnvolle Nutzung von Incoming, die jetzt leider verloren gehe. „Insgesamt fanden wir aber, dass der Vorteil nicht groß genug war, um die zusätzliche Komplexität und auch die laufenden Kosten der Funktion zu rechtfertigen.“
Auch Googles Algorithmus für Trendthemen greifen einige enttäuschte Nutzer an. Matt Keithley schreibt: „‚Beliebte Beiträge‘ sollte besser ‚Letzte Woche beliebte Beiträge‘ heißen. Ich habe Incoming oft genutzt. Es war eine zusätzliche Schicht, ganz anders als meine üblichen Kreise.“
Google hat seit dem Start vor einem halben Jahr konstant weiter an seinem Social Network gearbeitet – und hauptsächlich neue Funktionen eingeführt. Aber auch die Integration mit anderen Google-Diensten wurde verbessert. Neuerdings lässt sich etwa die Suche durch „Search plus Your World“ aufgrund der Google+-Daten personalisieren.
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