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Internet-Firmen erhalten 2011 über 10 Milliarden Dollar Wagniskapital

Die Finanzierung durch Wagniskapital hat 2011 ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht. Allein im Schlussquartal investierten die Geldgeber branchenübergreifend 7,6 Milliarden Dollar in Unternehmen weltweit, wie die Marktforscher von CB Insights ermittelten. Im Gesamtjahr beliefen sich über 3000 Einzelverträge auf 30,6 Milliarden Dollar. 2010 hatten Wagniskapitalgeber erst 23,7 Milliarden Dollar für annähernd 2800 Einzelverträge lockergemacht. 2,5 Milliarden Dollar kamen im letzten Quartal bei Internet-Firmen an, während es im dritten Quartal sogar fast 3 Milliarden Dollar waren. Im gesamten Jahr summierten sich die Investitionen in Online-Firmen auf 10,5 Milliarden Dollar.

Der Geldsegen erreichte jedoch nicht alle Existenzgründer gleichermaßen. Die Finanzierung von Start-ups in der frühen Phase nahm zu, während die im Branchenjargon als Series B und C bezeichneten mittleren Finanzierungsrunden schwieriger zu bekommen waren. Investitionen der ersten Runde machten im letzten Quartal 35 Prozent der Gesamtsumme aus.

„Wagniskapitalfinanzierung ist tatsächlich wie ein Trichter“, heißt es im Bericht von CB Insights über das letzte Jahr. „Mehr Firmen erhalten Series A als B, Series B gibt es häufiger als C, et cetera. Im Technologiesektor weisen unsere Daten aus, dass der Trichter oben besonders weit wurde, verbunden mit sehr vielen Erstfinanzierungen.“ Wie der Bericht weiter ausführt, wäre es auch wenig sinnvoll, all diesen Unternehmen weitere Finanzierungsrunden zu gewähren. Werden sie ihnen verweigert, erreichen sie den als „Nadelöhr“ umschriebenen Punkt. Dieser führt üblicherweise zur Schließung, einem allmählichen geschäftlichen Rückgang – oder in seltenen glücklichen Fällen zu einer Übernahme.

Im Silicon Valley sind die schwer erhältlichen Finanzierungsrunden B und C schon länger ein Thema. Im Oktober sorgte ein Bericht des Wall Street Journal für Aufsehen, der eine zunehmende Finanzklemme der Start-up-Unternehmen beklagte. Er führte Zahlen der Site AngelList an, über die Start-ups Wagniskapitalgeber ansprechen können. Demnach erfolgen auf 50 oder 100 Nachfragen nur ein oder zwei Finanzierungen.

Wagniskapitalgeber bestritten jedoch postwendend eine echten Mangel an Investments. Sie erklärten Erstfinanzierungen für tragfähiger, während spätere Finanzierungsrunden mit hohen Bewertungen sich oft nicht rechneten. Die erste Investition fällt meist relativ niedrig aus und ist daher mit einem geringeren Risiko verbunden. Manche Internet-Unternehmen erreichen jedoch schon nach einiger Zeit ungewöhnlich hohe Bewertungen, was einen Einstieg immer weniger verlockend macht. Dennoch kamen immerhin 31 Prozent des ausgeschütteten Risikokapitals im letzten Quartal bei zweiten und dritten Finanzierungsrunden an. So erhielt beispielsweise das Start-up TaskRabbit, das Besorgungen und kleine Dienstleistungen online vermittelt, im letzten Monat 17,8 Millionen Dollar in einer zweiten Runde.


2011 haben Finanzierungen durch Wagniskapital den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht (Bild: CB Insights).

ZDNet.de Redaktion

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