Technischer Fehler: T-Mobile UK fängt E-Mails von Kunden-Handys ab

T-Mobile UK hat eingeräumt, dass es über einen Zeitraum von drei Monaten E-Mails abgefangen hat, die von den Handys seiner Kunden verschickt wurden. Grund dafür war nach Unternehmensangaben ein technischer Fehler.

Davon betroffen waren Nutzer, die verschlüsseltes SMTP nutzen, um sich mit einem E-Mail-Server eines Drittanbieters zu verbinden. Durch ein falsch konfiguriertes Software-Update sei ihr Datenverkehr aufgezeichnet oder auch getrennt worden, teilte der Mobilfunkanbieter mit.

„Wir möchten unseren Kunden versichern, dass wir unser Netzwerk nicht nutzen, um auf Inhalte von E-Mails zuzugreifen, oder irgendetwas unternehmen, das die Datensicherheit gefährdet“, heißt es in einer Mitteilung der britischen Telekom-Tochter. „Nach einem Firmware-Upgrade haben uns einige unserer Kunden im Dezember auf einen Fehler aufmerksam gemacht. Der Fehler verhinderte bestimmten SMTP-Datenverkehr. Wir haben mit unserem Netzwerkausrüster an einem Fix für das Problem gearbeitet, das inzwischen gelöst wurde.“

Aus Sicherheitsgründen blockiert T-Mobile UK nicht genehmigten SMTP-Traffic. Diese Maßnahme wurde durch das im September durchgeführte Upgrade versehentlich auf anderen SMTP-Datenverkehr ausgeweitet.

Erste Beschwerden von Kunden tauchten bereits im November im T-Mobile-Kundenforum auf. Nach Angaben des britischen Webentwicklers und Sicherheitsforschers Mike Cardwell wurde der Datenverkehr auf den Ports 465 und 587 blockiert. „Das gilt nicht nur für meinen E-Mail-Server, das gleiche Problem stelle ich auch bei der Verwendung von smtp.gmail.com fest“, schreibt er in seinem Blog. Der Fehler sei noch nicht vollständig behoben, da T-Mobile UK immer noch den Port 465 sperre.

Der Aussage Cardwells, dass der technische Fehler auch VPN-Verbindungen (Virtual Private Network), betroffen habe, widerspricht T-Mobile UK. Das Update habe keinen Einfluss auf VPNs gehabt. Probleme in diesem Bereich beruhten wahrscheinlich auf älteren Verträgen oder auf Verstößen gegen Fair-Use-Vereinbarungen.

ZDNet.de Redaktion

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