Research In Motion (RIM) soll sich die Dienste der Investmentbank Goldman Sachs für einen potenziellen Verkauf gesichert haben. Das will Fox Business von einem anonymen Wall-Street-Händler erfahren haben. Die Quelle sei aber skeptisch gewesen, ob der Verkauf in näherer Zukunft stattfinden soll.
In Folge des Bericht stieg der Aktienkurs von RIM um 5 Prozent. Diesen Bonus konnte das Unternehmen gut gebrauchen: Innerhalb eines Jahres hat sein Papier 70 Prozent verloren. Gestern konnte es sich wieder bei einem Wert von rund 16 Dollar einpendeln.
Mike Lazaridis und Jim Balsillie (Bild: RIM)
Es ist nicht das erste Mal, dass RIMs Kurs von Übernahmegerüchten profitiert. Bloomberg hat schon zehn solche Vorfälle gezählt. Strittig ist, wer als Käufer überhaupt in Frage kommt. Wegen des bekannten E-Mail-Diensts von RIM sind Google und Microsoft die am häufigsten genannten Namen. Allerdings bleibt fraglich, ob diese beiden Konzerne wirklich an einem Smartphone-Hersteller mit sinkendem Marktanteil interessiert sind.
Selbst wenn es stimmt, dass sich RIM die Dienste der Bank gesichert hat, muss nicht unbedingt ein Verkauf bevorstehen. Yahoo hat vor Monaten Banken mit seinem Verkauf beauftragt, ist aber nach wie vor eigenständig. RIM wollte keinen Kommentar abgeben.
Die Führung von RIM bleibt zunächst in den Händen seiner beiden CEOs, Mike Lazaridis and Jim Balsillie, auch wenn sie wie letzte Woche berichtet aus dem Vorstand ausscheiden. Sie sind die zweit- und drittgrößten Anteilseigner des Unternehmens. Zusammen besitzen sie 12 Prozent aller im Umlauf befindlichen RIM-Aktien.
Mehrere Investoren des Blackberry-Herstellers fordern schon länger Veränderungen an der Unternehmensspitze. Grund dafür sind sinkende Marktanteile und fallende Aktienkurse. Im dritten Fiskalquartal musste RIM nach einer Abschreibung auf die Lagerbestände des Blackberry-Tablets Playbook einen Gewinnrückgang von 71 Prozent hinnehmen. Zudem senkten Lazaridis und Balsillie ihre Gehälter auf je 1 Dollar pro Jahr.
Im vergangenen Jahr war es Balsillie und Lazaridis nicht gelungen, die jüngste Blackberry-Generation erfolgreich gegen das iPhone 4S und die zahlreichen Android-Smartphones zu positionieren. Auch der Einstieg in den Tablet-Markt scheiterte. Zuletzt reduzierte das Unternehmen den Preis für alle Varianten des Playbook einheitlich auf 299 Dollar.
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